Festplatten: Preisverfall leicht abgeschwächt

Die HEKs für 2,5- und 3,5-Zoll-Festplatten sinken nicht mehr ganz so stark wie zu Beginn und Mitte des dritten Quartals. Nach den Sommerferien hat die Nachfrage wie erwartet zugelegt. Die Verfügbarkeit ist allgemein gut, vereinzelt muss der Handel jedoch mit Engpässen rechnen.

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Von
  • Matthias Parbel

Das Versprechen der Festplatten-Branche lautete mehr Stabilität. Mit etwas guten Willen lässt sich die aktuelle Marktlage auch so beschreiben. Der Preisverfall hat sich verlangsamt und ist zum Teil noch vom Dollar-Wechselkurs getrieben. "Die Nachfrage hat in den letzten zwei Wochen deutlich angezogen", sagt Thomas Zacher, Absatzmanager HDD bei Devil. "Zuvor blieb diese eher hinter den Erwartungen zurück."

Desktop-Festplatten mit 500 GByte und drei TByte widersetzen sich dem Abwärtstrend. Die HEKs sind zuletzt leicht gestiegen.

Abgesehen von einigen speziellen Fabrikaten gelten konventionelle Festplatten als gut verfügbar. Punktuell kommt es allerdings immer mal wieder zu Engpässen. Einerseits können nicht immer alle Hersteller gleich gut liefern, andererseits sind nicht immer alle Distributoren gleich gut bestückt. In der KW 40 sind beispielsweise schnelle 2,5-Zoll-Laufwerke mit 320 GByte knapp. 750 GByte waren vergangene Woche schlecht erhältlich. Im Desktop-Bereich ist nach wie vor 4 TByte das Sorgenkind.

Am besten verkaufen sich aktuell 500 GByte und Laufwerke mit 1, 2 und 3 TByte. "Hervorheben kann man die starke Nachfrage nach Toshiba-HDDs, deren Angebote aktuell guten Anklang finden", erklärt Devil-Manager Zacher. "Ebenfalls erwähnenswert ist die starke Nachfrage für die vorübergehend allokierte Red-Serie von WD, deren Zuschnitt auf NAS-Systeme offenbar regen Zuspruch findet."

Der HEK für 2,5-Zoll-Platten mit 500 GByte konnte sich nicht nachhaltig unter 40 Euro etablieren. Allein bei 320-GByte-Modellen geht es nach einem Zwischenhoch abwärts.

Im heise resale Preisradar platzieren sich diese Woche mit der 2- und 3-TByte-Red (WD20EFRX/WD30EFRX) zwei Modelle dieser Serie im Ranking. Am meisten gesucht ist aber WDs Caviar Green WD30EZRX (125 Euro brutto) und die Seagate Barracuda 7200 (130,30 Euro). Im 4-Wochenrückblick sinkt bei beiden der VK um sieben bis neun Prozent. Der durchschnittliche Angebotspreis im Onlinehandel für Festplatten und SSDs steigt in der KW 40 um nicht ganz drei Prozent auf 104,40 Euro.

"Der Handel sollte mit einer allgemein steigenden Nachfrage rechnen", prognostiziert Zacher die Entwicklung für die kommenden Wochen. "Der Launch von Windows 8 wird sicher frische Impulse am Markt auslösen. Für die allgemeine Preisentwicklung erwarten wir eher sinkende HEKs, nicht zuletzt aufgrund fallender SSD-Preise. Insofern raten wir zum tagesaktuellen Einkauf bei schnell liefernden Distributoren."

Mehr Infos

Bei der Preisbeobachtung unterstützten uns:

ALSO Actebis GmbH
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ingram Micro GmbH

Wie schon mehrfach berichtet, ist sich die Branche beim Thema Windows 8 durchaus uneinig. IDC und auch Intel-Chef Ottelini beurteilen das kommende Microsoft-Betriebssystem durchaus kritisch. Auf den Festplatten-Markt wird Windows 8 vermutlich eher geringen Einfluss haben, denn gespeichert werden muss so oder so. Im Business-Sektor hat das Geschäft längst normale Züge angenommen und auch private Endanwendern geben die zum Teil noch spürbare Kaufzurückhaltung allmählich wieder auf – sofern die Preise weiter sinken. Und wenn keine unvorhergesehenen Ereignisse eintreten, ist dies so gut wie sicher. (map)
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