"Here's to the Crazy Ones": Zum 1. Todestag von Steve Jobs

Am 5. Oktober 2011 verstarb der legendäre Apple-Gründer. Sein Nachfolger Tim Cook steuert die Firma bislang mit ruhiger Hand – und durchaus erfolgreich.

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Als Steven Paul Jobs, genannt Steve, heute vor einem Jahr im Kreise seiner Familie im Alter von 56 Jahren seinem Tumorleiden erlag, wollten es viele Silicon-Valley-Insider und Computerfans nicht glauben. Trotz der lange bekannten Krankheit, einer anfangs noch als heilbar angesehenen Form von Bauchspeicheldrüsenkrebs, hatten viele Beobachter gehofft, dass sich Jobs noch erholen könnte. Er selbst gab noch im Sommer vor seinem Tod gegenüber Bekannten an, er werde es schaffen, "diese Sache zu schlagen".

Und dann waren da auch noch die öffentlichen Auftritte, zu denen sich Jobs immer wieder zwang: So führte er noch im Juni 2011 durch die traditionelle Keynote zur Entwicklerkonferenz WWDC, stellte, unterstützt durch seine Manager, iCloud, iOS 5 und Mac OS X 10.7 vor. Bei der Präsentation des iPhone 4S war Jobs dann nicht mehr dabei. Sie fand am 4. Oktober statt, einen Tag vor seinem Tod – und Apple ließ demonstrativ einen Platz im Veranstaltungssaal in Cupertino frei.

Steve Jobs bei einer Apple-Veranstaltung.

(Bild: dpa)

Seinem Team gab Jobs kurz vor seinem Tod mit auf den Weg, bloß nicht ständig zu fragen, "was Steve tun würde". Apple muss, so meinte er, seinen eigenen Weg finden. Doch in Wahrheit ist der Konzern noch bis heute von Jobs geprägt. Wie das US-Wirtschaftsmagazin Bloomberg Businessweek dieser Tage meldete, war auch das erst im September vorgestellte iPhone 5 noch mit viel Input des Apple-Gründers entstanden. Sein Nachfolger Tim Cook muss nun zeigen, dass er es auch allein kann – und dazu gehört insbesondere, neue Produktkategorien zu finden, zu definieren und dabei ganze Marktsegmente umzukrempeln.

Wirtschaftlich und operativ erfüllt Cook nahezu alle Ansprüche, die Beobachter an ihn hatten: Apple macht mehr Gewinn und mehr Profit als je zuvor. Hinzu kommt ein Aktienkurs, der mittlerweile schwindelerregende Höhen erreicht hat. Jobs' Ziehsohn scheint aber durchaus zu wissen, dass sich Apple auch ändern muss. Seine schnelle Reaktion auf das Desaster bei der iOS-6-Kartenanwendung – eine offene Entschuldigung – gilt Analysten als Beispiel dafür.

Mehr über Apples neue Ära unter Tim Cook liefert ein ausführlicher Bericht in Heft 7 von Mac & i, das aktuell am Kiosk liegt.

(bsc)