Hello World: Zum ersten Todestag von Dennis Ritchie

Ein Jahr nach dem Tod von Dennis Ritchie haben Mitarbeiter der Bell Labs, seine Freunde und seine Familie in einer Veranstaltung an den Mann erinnert, der viele Grundsteine der digitalen Welt schuf, in der wir heute leben.

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Von
  • Detlef Borchers

Ein Jahr nach dem Tod von Dennis Ritchie haben Mitarbeiter der Bell Labs, seine Freunde und seine Familie in einer Veranstaltung an den Mann erinnert, der viele Grundsteine der digitalen Welt schuf, in der wir heute leben.

Vor einem Jahr starb Dennis MacAlistair Ritchie nach langer schwerer Krankheit an den Folgen eines Prostata-Krebs' in seinem Haus in Berkeley Heights im US-Bundesstaat New Jersey. Ritchie wurde Tage später von seinem Freund Robert Pike gefunden, der die Nachricht vom Tod des rollenprägenden Geeks der Nachwelt übermittelte, von einem, der als dmr Geschichte schrieb. Zusammen mit Pike überlegte Ritchie einmal, wie sie ihren Chef Arno Penzias hinters Licht führen könnten. Penzias, Nobelpreisträger und Vordenker der Just-in-Time-Society, wurde mit einer Variante des Turing-Tests veräppelt, bei der die Sprachsteuerung eines Computers von Ritchie simuliert wurde. Ein Video des "Pranks" zeigt den Geek-Humor der Truppe bis hin zu den Credits des Films, die einen Brian Kernighan als Beleuchter ausweisen.

Zusammen mit Kernighan schrieb Ritchie ein Buch über die von ihm entwickelte Programmiersprache C, das viele Generationen von Geeks in das Programmieren einführte. In seinen Erinnerungen an Ritchie beschreibt Kernighan, wie dieser säuberlich jede Ausgabe der "Bibel" archivierte. Die Bedeutung von C, das vom iPhone auf der Erde bis zur Landefähre Curiosity auf dem Mars in der einen oder anderen Variante Maschinen steuert, hat der Informatiker Al Aho zusammengefasst.

Und dann war da Unix. Bereits stark von seiner Krankheit geschwächt, erhielt Dennis Ritchie zusammen mit Ken Thompson im Jahre 2011 den Japan Prize für die Entwicklung von Unix. Zur Preiszeremonie wurde Dennis Ritchie per Video zugeschaltet. Dies war sein letzter öffentlicher Auftritt. Unter Verweis auf die Entwicklung von Unix bis hin zu Linux betonte Dennis Ritchie die Bedeutung offener Schnittstellen und freute sich, dass dieses Software-Artifact aus grauer Vorzeit immer noch eine Rolle spielt. Wie sein Bruder John Ritchie in seinem Dennis Gedächtnis-Song im Stakkato stolpernd erklärte, ging es Ritchie immer darum, möglichst einfache Antworten zu finden.

Einen Monat nach Ritchies Tod erschien die Linux-Distribution Fedora 16, die seinem Andenken gewidmet ist. Auch Free BSD 9.0 erinnert an Dennis Ritchie. "Es gibt diesen Satz von Newton, dass wir alle auf den Schultern von Giganten stehen. Wir alle hier stehen auf Dennis' Schultern." (Brian Kernighan) (anw)