Die Smartphone-Alarmanlage

Das Sicherheitsunternehmen Lookout hat eine Software entwickelt, die verlorengegangene Handys auch dann auffinden helfen kann, wenn die Batterie den Geist aufgegeben hat.

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Von
  • Rachel Metz

Das Sicherheitsunternehmen Lookout hat eine Software entwickelt, die verlorengegangene Handys auch dann auffinden helfen kann, wenn die Batterie den Geist aufgegeben hat.

Smartphones werden immer populärer – und es ist sehr unschön, wenn man eines der Geräte, die wichtige private Daten enthalten können, verliert. Doch es kann noch schlimmer kommen: Stirbt die Batterie nach dem Verlust, kann man das Handy nicht einmal anrufen, um einen ehrlichen Finder zu kontaktieren. Eine neue Software des Sicherheitsanbieters Lookout soll hier nun Abhilfe schaffen: Sie speichert die letzte bekannte Position des Smartphones und gibt diese weiter, bevor der Akku den Geist aufgibt. So lässt sich leichter nachverfolgen, wo man das Gerät verloren hat.

Die neue Funktion nennt sich "Signal Flare" und wird als Teil der Lookout-Sicherheitssuite 3.0 für Android-Handys angeboten, die im November auch in deutscher Sprache erscheint. Der Ansatz geht recht trickreich vor: Ein Programm, das im Hintergrund läuft, wartet darauf, dass das Handy eine "Akku ist gleich leer"-Meldung macht. Dann werden automatisch die letzte GPS-Position sowie Daten zum aktuellen WLAN und Mobilfunknetz gespeichert und an die Lookout-Server übertragen. Viele Android-Geräte geben zudem zwei dieser Meldungen aus: einmal dann, wenn der Akku langsam zur Neige geht, und einmal kurz vor dem endgültigen Versagen. So speichert "Signal Flare" gleich zweimal.

Smartphone-Besitzer, die die Funktion aktiviert haben, können dann den letzten bekannten Ort, an dem sich das Gerät befunden hat, auf der Lookout-Website auslesen. Das System ergänzt eine bereits verfügbare Sicherheitsfunktion namens "Locate", mit der die aktuelle Position des Handys aus der Ferne abgefragt werden kann – doch das geht eben nur dann, wenn das Gerät läuft und nicht manipuliert wurde. Außerdem muss "Locate" auf Lookouts Website explizit aktiviert werden, es geht nicht automatisch.

Das Lookout-Softwarepaket wurde in drei Jahren mittlerweile rund 25 Millionen Mal heruntergeladen und wird als kostenlose und kostenpflichtige Variante angeboten. Wer zahlt, erhält zusätzliche Funktionen zum Schutz privater Daten und ein Backup in der "Cloud". Beide Programmversionen prüfen heruntergeladene Apps außerdem wie ein Virenscanner auf Datenschädlinge.

Lookout sieht in "Signal Flare" einen großen Markt: Statistisch gesehen suchen Menschen alle drei Sekunden nach einem vermissten Handy. Weil es schwerer wird, es zu finden, sobald der Akku leer ist, kann das System zumindest einen ersten Ansatzpunkt liefern. Der Ort wird allerdings nicht erfasst, wenn das Gerät abgeschaltet wird, bevor des den Geist aufgibt – etwas, was clevere Diebe zunehmend tun. (bsc)