Einfache Programmiersprache für Social-Media-Anwendungen

Jemanden als Freund auf Facebook zu bestätigen oder eine Kurznachricht auf Twitter abzusetzen, schafft eigentlich jeder. Doch nur Spezialisten können den Code für solche Social-Media-Anwendungen schreiben. Eine MIT-Gruppe will das mit "Dog" ändern.

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Jemanden als Freund auf Facebook zu bestätigen oder eine Kurznachricht auf Twitter abzusetzen, schafft eigentlich jeder. Doch nur Spezialisten können den Code für solche Social-Media-Anwendungen schreiben. Eine Gruppe um Sep Kamvar vom MIT Media Lab will das ändern, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe: Eine von ihnen entwickelte Programmiersprache namens "Dog" soll Nutzern eine einfache und intuitive Möglichkeit geben, selbst Apps mit sozialen Interaktionen im Web zu programmieren.

Auslöser für die Arbeit war Kamvars eigene Frustration mit etablierten Programmiersprachen wie Java. Was in Alltagssprache leicht zu beschreiben ist, gerät im Code zu einem intellektuellen Herausforderung, will man die Speicherung von Daten oder die Implementierung von Datenprotokollen korrekt programmieren. "Den Code muss ich auf einer niedrigeren Abstraktionsebene schreiben als meine eigene Vorstellung der Anwendung", sagt Kamvar. "Wäre es nicht sinnvoll, eine Programmiersprache zu entwickeln, in der ich auf demselben Abstraktionsniveau, auf dem ich denke, programmieren kann?"

Kamvar machte sich an die Arbeit. Zuerst definierte er typische Aufgaben, die Social-Media-Anwendungen bewältigen sollen, etwa Nutzer zu identifizieren. Hierfür schuf er einen einfachen Datentyp, den die Programmiersprache genauso leicht ausmachen kann wie andere Sprachen Buchstabenketten oder ganze Zahlen.

Gemeinsam mit seinen Studenten hat Kamvar im vergangenen Jahr einen Compiler für Dog geschrieben. Diese Software sorgt dafür, dass Code in abstrakteren Programmiersprachen in die grundlegenden Befehle übersetzt wird, die der Computer versteht. Unter den ersten Demo-Programmen sind ein Twitter-artiger Nachrichtendienst und die Lernplattform "Karma", die Nutzer in ihrem eigenen sozialen Netzwerk einsetzen können.

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(bsc)