GEMA hat nichtlizenzierte Webradios im Visier

Wer sein Webradio vor der Nutzung nicht bei der GEMA anmeldet, muss mit Unterlassungs- und Schadensersatzansprüchen rechnen. Neben Anwaltskosten wird auch der doppelte Tarif fällig.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die "Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte" (GEMA) geht eigenen Angaben zufolge verschärft gegen Betreiber von unlizenzierten Webradios vor. Derzeit würden rund 50 Betreiber illegaler Internetradios mit Unterlassungs- und Schadensersatzansprüchen konfrontiert, heißt es in einer GEMA-Mitteilung. Da die Betroffenen es unterlassen hätten, ihr Radio im Vorfeld der Nutzung anzumelden, mache die GEMA nun Schadensrechnungen in doppelter Höhe des ursprünglichen Tarifs geltend. Auch die Anwaltskosten würden in Rechnung gestellt. Zusätzlich behalte sich die GEMA strafrechtliche Schritte vor.

Seit April dieses Jahres bietet die GEMA über den Lizenzshop eine vereinfachte Anmeldung für Webradios. Wer für sein Radio bis zu drei URLs nutzt und auf maximal neun Kanälen sendet, weniger als 430 Euro netto pro Monat an Einahmen erzielt und monatlich nur bis zu 2700 unterschiedliche Hörer (unique users) erreicht, muss für ein Jahr pauschal 360 Euro (netto) entrichten. Ab zehn Kanälen gelten die Regelungen des Premium-Radio-Tarifs (PDF-Datei). Laut GEMA sind bislang mehr als 800 Webradios bei der Gesellschaft registriert. (pmz)