Google-Chef will Politikern das Internet erklären

Wer sich mit neuen Technologien auskennt, sollte sich auch dafür engagieren, dass diese von Regierungsvertretern verstanden werden. Experten müssten Politikern helfen, die gesellschaftliche Rolle des Internet zu erfassen, erklärte Eric Schmidt.

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Wer sich mit neuen Technologien auskennt, sollte sich auch dafür engagieren, dass diese von Regierungsvertretern verstanden werden. Kenner müssten Politikern helfen, die gesellschaftliche Rolle des Internet zu erfassen, erklärte Google-Chef Eric Schmidt am gestrigen Dienstag auf einem Symposium des Ausschusses für Computerwissenschaft und Telekommunikation (CSTB) der US-Organisation National Academies in Washington.

Dies sei insbesondere bei politisch eminent wichtigen Themen wie der Netzneutralität oder dem Urheberrecht im digitalen Zeitalter angeraten. "Der durchschnittliche Regierungsmensch ist nicht in dem Alter der Leute, die diesen ganzen Kram benutzen", sagte Schmidt nach einem Bericht von CNET News. "Es gibt einen Unterschied der Generationen". Damit dürfte Schmidt auch auf den republikanischen Senator Ted Stevens angespielt haben, dessen Vergleich des Internet mit einem Netz aus "Röhren" ungläubige bis heitere Reaktionen ausgelöst hatte. Google hat zur Interessenvertretung in Washington im vergangenen Monat eine eigene Lobbygruppe gegründet.

Schmidt erwartet allerdings nicht, dass die Diskussion im Spannungsfeld zwischen dem Schutz der Privatsphäre und den Begehrlichkeiten der Regierungen bald erledigt sei. Auf diese Fragen gebe es "keine einzelne und einfache Antwort". Keine Antwort hatte Schmidt auf die Frage von CNET, ob die milliardenschweren Übernahme des Videoportals YouTube urheberrechtliche Probleme für Google aufwerfen könne. Dazu gebe es nicht mehr zu sagen, als dass sich YouTube im Rahmen des Urheberrechts bewege und Google "mit offenen Augen" in die Übernahme gegangen sei. (vbr)