Linux-Rechner von Dell zunächst nur in den USA

In einigen Wochen sollen ausgewählte Dell-Modelle mit vorinstalliertem Ubuntu Linux 7.04 zu kriegen sein - zunächst allerdings nur in den USA.

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Von
  • Oliver Diedrich

Nachdem gestern noch die Gerüchteküche brodelte, ist es heute offiziell: Sowohl Dell als auch Canonical haben bestätigt, dass der PC-Hersteller zukünftig einige Modelle mit vorinstalliertem Ubuntu Linux 7.04 ausliefern wird. Als Zusatzoption will Dell kostenpflichtigen Support anbieten, den Ubuntu-Macher Canonical leiten wird. Das Angebot soll "in einigen Wochen" starten – zunächst allerdings nur in den USA. Zu der Frage, ob auch in Deutschland Linux-Rechner angeboten werden sollen, wollte sich das Unternehmen nicht äußern.

Ubuntu ist offenbar das Wunschsystem der Dell-Kunden: In der Linux-Umfrage des PC-Herstellers sollen sich 80 Prozent für Ubuntu ausgesprochen haben. Offiziell gibt es noch keine Angaben, welche Modelle mit Linux angeboten werden sollen, aber intern ist die Entscheidung offenbar schon gefallen, was den Spekulationen von gestern – ein günstiger Dimension-Desktop, ein günstiges Insipron-Notebook und eine leistungsfähigere XPS-Workstation – weitere Plausibilität verleiht. Ubuntu allgemein als Option bei der Rechnerkonfiguration anzubieten, steht derzeit offenbar genauso wenig zur Diskussion wie die Auswahl zwischen verschiedenen Linux-Distributionen.

Neben den kommenden Ubuntu-Rechnern, die bei Dell alle im Bereich Privatanwender und Home Office angesiedelt sind, bietet der Hersteller Unternehmen bereits seit längerem Linux-Rechner an. So sind PowerEdge-Server seit Jahren mit Red Hat Enterprise Linux und Suse Linux Enterprise Server zur kriegen, Precision-Workstations mit Red Hat Enterprise Linux. OptiPlex-Desktops und Latitude-Notebooks sind für Novells Suse Linux Enterprise Desktop 10 zertifiziert.

Die Ubuntu-Konkurrenten zeigten sich erfreut über die Dell-Initiative: Als Open-Source-Befürworter freue sich Novell über die Vorinstallation von Linux auf Desktops für Endanwender, erklärte Justion Steinman, Marketing-Direktor für Linux und Open Source bei Novell. Der eigene Linux-Desktop ziele allerdings auf Unternehmenskunden. Scott Crenshaw, Vizepräsident für Red Hats Enterprise-Linux, sieht in Dells Entscheidung einen Beleg für die zunehmende Nachfrage nach Linux außerhalb des Servers. Das werde die Verbreitung von Open Source beschleunigen. (odi)