In Deutschland gibt es das meiste Geld zu holen

8,6 Billionen Euro haben die europäischen Verbraucher in diesem Jahr für ihre gesamten Ausgaben zur Verfügung. Das entspricht einer durchschnittlichen Kaufkraft von 12.802 Euro pro Einwohner sowie im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 2,1 Prozent. Wie die aktuelle Studie "GfK Kaufkraft Europa 2012/2013" zeigt, gibt es in den 42 betrachteten Ländern dabei aber erhebliche Schwankungen. So hat der Verbraucher in Liechtenstein das 4,5-Fache des europaweiten Durchschnitts zur Verfügung.

In Euro ausgedrückt, liegt Liechtenstein mit rund 57.000 Euro pro Kopf für das Jahr 2012 an der Spitze der Länder mit den kaufkräftigsten Verbrauchern. Es folgen Norwegen mit 32.037 Euro, die Schweiz mit 31.666 Euro, Luxemburg mit 28.924 Euro und Dänemark mit 22.040 Euro. Deutschland ist zwar nicht mehr unter den Top-5, aber immerhin noch unter den Top-10: Mit durchschnittlich 20.014 Euro nehmen die deutschen Verbraucher den achten Rang ein. Die Kaufkraft in Österreich (20.613 Euro) und Schweden (20.331 Euro) ist etwas stärker, auf dem neunten und zehnten Platz folgen Frankreich (19.881 Euro) und Belgien (19.318 Euro). Am anderen Ende der Skala stehen die Bewohner des Kosovo, Weißrusslands und Moldawiens: sie haben pro Kopf sogar weniger als 2.000 Euro zur Verfügung. Den typischen europäischen Durchschnittskonsumenten trifft man in Spanien: Hier liegt die Kaufkraft bei rund 12.943 Euro.

Der achte Platz für Deutschland ist allerdings kein Grund zur Klage. Denn hier geht es ja nur um den Durchschnitt pro Verbraucher, doch wieviele von ihnen es im Land gibt, ist für die Umsatzerwartungen der Händler im Zweifelsfall von größerer Bedeutung. Und so sieht der Blick auf die Reihenfolge nach Kaufkraftvolumina, bei der die Kaufkraft aller Verbraucher im Land summiert wird, auch schon ganz anders aus. Hier steht Deutschland nämlich mit einer Kaufkraftsumme von mehr als 1,63 Billionen Euro an der Spitze des Ländervergleichs. Die Top 3 – Deutschland, Frankreich und Großbritannien – verbuchen fast die Hälfte der gesamteuropäischen Kaufkraft für sich. Die anderen 39 Länder müssen sich die verbleibenden 53 Prozent teilen. (map)
(masi)