Extrem dünnes Display für das Armaturenbrett

Japan Display hat einen nur einen Millimeter dicken Bildschirm für den Einsatz im Auto vorgestellt.

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Von
  • David Zax

Japan Display hat einen nur einen Millimeter dicken Bildschirm für den Einsatz im Auto vorgestellt.

Vor sechs Monaten haben die japanischen Elektronikkonzern Sony, Toshiba und Hitachi eine gemeinsame Tochterfirma für die Herstellung kleiner und mittelgroßer Bildschirme gegründet. Nun hat Japan Display, wie das neue Unternehmen heißt, Prototypversionen eines neuen Mobildisplays gezeigt, das für den Einbau in das Armaturenbrett von Fahrzeugen gedacht ist.

Das sogenannte Car Display verfügt über eine 12,2 Zoll große Bilddiagonale und zeigt 1920 mal 720 Bildpunkte. Der Bildschirm ist weniger als einen Millimeter dick und beinhaltet bereits die notwendigen Touchscreen-Komponenten, die ihn berührungsempfindlich machen. Die dabei eingesetzte Japan-Display-Technik nennt sich "Pixel Eyes" und soll sich auch für die Stiftbedienung eignen. Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich dabei um ein Flüssigkristall-Display, das so dünn gebaut werden kann, weil die berührungsempfindliche Komponente direkt in das Display-Modul integriert werden konnte.

Eine weitere neue Funktion ist das sogenannte "White Magic"-Verfahren. Mit diesem ist es möglich, neben roten, grünen und blauen Bildpunkten auch direkt weiße Pixel darzustellen, was den Strombedarf für die Hintergrundbeleuchtung deutlich senken soll. Bis zu 40 Prozent Energie soll sich so sparen lassen – alternativ kann der Bildschirm aber auch schlicht heller arbeiten als normale Displays ohne die Technik. Ein Anwendungsbereich wäre die Verwendung unter hellen Tageslichtbedingungen – auch im Auto ist dies insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung sehr nützlich.

Eine Massenproduktion des Car Display ist laut Japan Display in gut einem Jahr angedacht. Zusammen mit dem neuen Bildschirm für das Armaturenbrett, das auch für "Smart Dashboard"- und Navigations-Anwendungen vorgesehen ist, zeigte die Firma parallel noch einen neuen Smartphone-Bildschirm mit HD-Fähigkeit und sehr scharfer 438 ppi Punktdichte sowie ein Tablet-Display mit sieben Zoll und einer Auflösung von 2560 mal 1600 Bildpunkten. (Zum Vergleich: Google nutzt dieses Format derzeit bei 10-Zoll-Geräten.)

Alle drei Bildschirme basieren laut Firmenangaben auf Technik, die bei Sony, Hitachi und Toshiba entstanden ist und nun in ein Gesamtprodukt überführt werden konnte. Die Unternehmen hatten sich zusammengetan, um gemeinsam besser gegen die chinesische Konkurrenz bestehen zu können, die mittlerweile massiv auf den LED-Markt drängt. Japan verliert dagegen trotz Produktionsstätten in China deutlich Marktanteile. (bsc)