PARC-Forscher wollen Content-Centric Networking voranbringen

Wissenschaftler an dem IT-Forschungszentrum arbeiten an einer verbesserten Internet-Infrastruktur, die stärker auf Multimedia ausgerichtet ist.

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Wissenschaftler am IT-Forschungszentrum Palo Alto Research Center (PARC) arbeiten an einer grundsätzlichen Neugestaltung der Internet-Infrastruktur, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Dabei geht es um eine Überführung der reinen Paketvermittlung hin zu einem sogenannten Content-Centric Networking (CCN), bei dem stärker nach Inhalten unterschieden wird.

Glenn Edens, Leiter der PARC-Netzwerkforschung, stört vor allem, dass das Internet eigentlich darauf ausgerichtet war, kleinere Datenpakete in Form eines Dialogs zwischen den teilnehmenden Rechnern hin und her zu schicken. "Heutzutage wird das Netz allerdings zumeist verwendet, um größere Inhalte wie Videos, Bilder oder E-Mails zu verteilen."

Lädt ein Nutzer ein Video von YouTube, schickt der Rechner eine Nachricht an die IP-Adresse des Google-Servers und bittet darum, die Daten an die eigene Adresse zurückzuschicken. Der Google-Server reagiert – und die Router-Hardware im Internet, die zwischen beiden Maschinen vermittelt, tun nicht mehr und nicht weniger, als diesen Datenverkehr "dumm" weiterzuleiten. Eden hält das für Zeitverschwendung. "Diese ganze Infrastruktur, die auf Maschinenadressen basiert, erfüllt nicht mehr den Grundbedarf des Netzes, nämlich den Leuten die gewünschten Inhalte möglichst zu liefern."

Bei einem CCN-Ansatz würde ein Rechner, der ein Video anfordert, diesen Inhalt über einen eindeutigen Namen anfordern, was die Auslieferung beschleunigt. Router könnten dann außerdem Teile der Inhalte zwischenspeichern, was die Geschwindigkeit zusätzlich erhöht. In dem Beispiel mit dem YouTube-Video würde ein Router in der Nähe des anfragenden Computers einen populären Clip sofort ausliefern, ohne diese Anfrage überhaupt an den Google-Server irgendwo in Kalifornien senden zu müssen. "Solange man nicht die erste Person ist, die einen Inhalt haben möchte, ergibt sich eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass er gefunden werden kann", sagt Edens.

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(bsc)