Sehr analoger Drumcomputer

Einen mannshohen Nachbau der legendären Roland TR-808 hat Moritz Simon Geist mit seiner MR-808 geschaffen: Die Klänge werden nicht durch elektronische Schaltkreise erzeugt, sondern durch echte Instrumente.

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Von
  • Carsten Meyer

Moritz Simon Geist vor seiner MR-808

(Bild: SonicRobots.com)

Womöglich ließen die astronomischen Preise, die eine dreißig Jahre alte TR-808 von Roland heute auf dem Liebhabermarkt erzielt, in Moritz Simon Geist den Wunsch eines Nachbaus aufkeimen – vielleicht war es aber auch nur der Spaß an Musik-Robotern und fortgeschrittenem Basteln: Sein mannshoher, über 3 m breiter Nachbau des legendären Drumcomputers erzeugt die Klänge nicht durch analoge oder gar digitale Schaltkreise, sondern durch echte Instrumente.

Tomtoms mit elektromagnetisch betätigten Hämmern

(Bild: SonicRobots.com)

Moritz verwendet zwei Arduino-Boards, um die elf in den "Setzkasten"-Kammern (siehe Bild) untergebrachten, über Hubmagnete betätigten Schlaginstrumente, Schnarren und Rasseln per MIDI zu "triggern". Den Sequenzer des Originals hat er allerdings durch den MIDI-Controller Ableton live ersetzt, wobei die Latenzen der mechanischen Instrumente über Max/MSP korreliert werden. Auf seiner Website SonicRobots erläutert Geist die technischen Hintergründe und zeigt auch einige Demo-Videos. Seinen bemerkenswerten Ansatz eines Musikroboters will er auf der Hacker-Konferenz 29C3 vorstellen, die vom 27. bis 30. Dezember im Hamburger CCH stattfindet.

Der Vimeo-Film zeigt die Maschine in Aktion, auch im Zusammenspiel mit weiteren mechanischen Geräuschquellen. (cm)