SSDs: Verfügbarkeit verschlechtert sich

Die SSD-Nachfrage steigt im Q4, zwar verzögert, aber erwartungsgemäß an. Der steigende Zuspruch trifft allerdings auf eine Verknappung bei Flash-Chips und Modellwechsel bei den Herstellern. Die ersten Allokations-Vorboten sind bereits zu spüren.

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Von
  • Matthias Parbel

Die HEKs für SSDs vollziehen einen zum Teil harten Kurswechsel. Bereits Anfang Oktober konnten sich die HEKs stabilisieren. Zwischen der KW 41 und KW 45 stiegen die HEKs vor allem für die Kapazitäten 90, 128 und 240 GByte größtenteils im zweistelligen Bereich. Kostete Kingstons V+200 mit 240 GByte beispielsweise Anfang Oktober noch knapp unter 68 Euro, müssen Reseller aktuell mit 79 Euro und mehr kalkulieren.

Im 4-Wochen-Rückblick steigt der HEK bei den meisten SSD-Modellen herstellerübergreifend im zweistelligen Bereich.

Die Verfügbarkeit verschlechtert sich derzeit zusehends. Einerseits sind Flash-Chips nicht in ausreichenden Mengen verfügbar, andererseits laufen einige ältere Modelle aus, die Nachfolger sind allerdings noch nicht lieferbar. "Außerdem wechseln diverse SSD-Anbieter derzeit von 22nm auf 19nm Flash-Chips", sagt Natalie Kremer, Business Director Extrememory/Services bei Littlebit Technology Deutschland. "Zusätzlich gibt es Probleme mit der neuen Firmware, die aufgrund der Flash-Umstellung angepasst werden muss." Derzeit sei mit einer weiteren Verknappung bei SSDs zu rechnen.

Den Absatz behindern die steigenden Preise unterdessen noch nicht. "Das Geschäft hat, wie zu dieser Jahreszeit üblich, angezogen – auch wenn es erst mit einem Monat Verzögerung in Schwung gekommen ist", erklärt Marc Willems, Produktmanager Einkauf bei B.Com Computer. Besonders gut verkaufen sich Modelle mit 120, 128 und 256 GByte.

"Am besten verkaufen sich, über alle Hersteller hinweg, Varianten mit 128 und 256 GByte", ergänzt Felix Böving, European Product Manager Storage bei Also Actebis. "Die Umsatzentwicklung im Oktober war positiv, nicht zuletzt durch den Preisverfall insbesondere im Entry-Level." Aber auch der Abverkauf von Samsungs 830er-Serie und die Ankündigung der neuen 840er-Familie sorgten für reges Interesse.

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Kingston verzeichnet im Oktober gegenüber den Vormonaten ein kräftiges Wachstum sowohl bei den Stückzahlen, als auch beim Umsatz. "Knapp zwei Drittel der Kunden greifen derzeit zu SSDs mit 120 GByte Kapazität", sagt Christian Marhöfer, Geschäftsführer bei Kingston Technology. "Dabei bevorzugen die Kunden eher Platten mit sehr guten Performance-Werten. Allerdings sehen wir im Oktober auch bei den 240-GByte-Varianten ein sprunghaft ansteigendes Interesse und wir gehen von einer Fortsetzung dieses Trends aus."

Laut B.Com-Manager Willems sollten Reseller ihre Einkaufsstrategie überdenken. "Händler, die zuvor nur in kleinen Mengen geordert haben, sollten diese Entwicklung aufmerksam verfolgen und eventuell ihr Einkaufsverhalten anpassen. Die Nachfrage wird – dem Jahresendgeschäft entsprechend – hoch sein. Die Verfügbarkeit ist momentan nicht abschätzbar, da sie nicht unbedingt an offensichtliche Ereignisse gekoppelt ist."

"Die Verfügbarkeit wird bei einigen Herstellern schlechter werden, die Preise voraussichtlich leicht steigen", prognostiziert Also-Actebis-Manager Böving, für die kommenden Wochen. Auch er rechnet mit einer anhaltend guten Nachfrage auf dem aktuellen Niveau. "Der Handel sollte mit einer Shortage bei SSDs bis Anfang 2013 rechnen", ergänzt Littlebit-Managerin Kremer. (map)
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