M2M auf der Kuhweide

Eine französische Firma hat eine mobilfunkgestützte Hardware entwickelt, mit der Landwirte jederzeit die Kontrolle über ihr Vieh behalten können.

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Die sogenannte Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) erlaubt es verschiedenen technischen Systemen, per Mobilfunknetz direkt miteinander zu interagieren. Der französische M2M-Spezialist Medria nutzt das für eine ganz besondere Anwendung: Der Überwachung von Rindern auf Weiden und im Stall, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Dazu bietet die Firma mehrere Produkte an. Sanphone ist ein Gesundheitssensor für Wiederkäuer. Das Sensorelement wird den Tieren einmal zusammen mit der Nahrung in einem fest verschlossenen Behälter verabreicht und bleibt ein Leben lang im Pansen. Es misst alle fünf Minuten die Temperatur, das Ergebnis wird dann an eine bis zu 200 Meter entfernte Basisstation gefunkt – von dort geht es wiederum per Mobilnetz an einen Zentralrechner. Erfasst wird von Sanphone auch das Fress- und Wasseraufnahmeverhalten der Tiere, so das sich ein komplexes Bild des Zustandes der Herde ergibt.

Vel'Phone dient dazu, trächtige Kühe zu überwachen. Mittels Vaginalthermometer lässt sich feststellen, wann ein Tier ein Kälbchen erwartet. Ist es soweit, wird der Landwirt per SMS informiert – egal wo sich die betroffene Kuh gerade befindet. Heatphone wiederum hilft dem Bauern, festzustellen, wann die Kühe besamungsbereit sind. Dabei soll die Fruchtbarkeit der Tiere mit einer Genauigkeit von 90 Prozent bestimmt werden können. Das System analysiert das Verhalten der Kühe auf der Weide über ein Sensorband.

Sowohl Vel'Phone als auch Heatphone sollen in Europa von der Deutschen Telekom an den Farmer gebracht werden. In einem ersten Schritt sollen bis zu 5000 Bauernhöfe die Technik erhalten. Für den rosa Riesen hat sich Medria nach eigenen Angaben entschieden, weil die Netzqualität auch auf dem Land ordentlich ist. Ohne guten Empfang nützt die ganze Technik nämlich wenig.

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(bsc)