Wie fährt sich der Neue mit dem 105-PS-Basismotor?

Der neue Audi A3 Sportback im Fahrbericht

Rund ein halbes Jahr nach dem dreitürigen A3 schiebt Audi den Sportback nach. Optisch ähnelt er seinem erfolgreichen Vorgänger, beim Fahren soll er ihn deutlich hinter sich lassen. Wir konnten ihn schon ausprobieren

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Ein halbes Jahr nach dem Dreitürer kommt der neue Audi A3 Sportback auf den Markt. 29 Bilder
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Monaco, 15. November 2012 – Rund ein halbes Jahr nach dem Dreitürer bringt Audi den A3 als Sportback auf den Markt. Trotz der langen Bauzeit des Vorgängers bricht der neue Sportback optisch nicht mit dem bisher angebotenen Modell. Uneingeweihten dürfte es nicht leicht fallen, alt und neu auf Anhieb zu unterscheiden, sofern sie nicht gerade nebeneinander stehen. Der Neue soll das alte Modell dafür beim Fahren hinter sich lassen. Ob das gelingt, wollten wir bei einer Probefahrt mit dem Basismodell herausfinden.

Platz für die ganze Familie?

Ab Februar 2013 gesellt sich zum Dreitürer der jüngsten A3-Auflage der fünftürige Sportback. Der ist wichtig für die kompakte Audi-Baureihe, denn jeder zweite A3 wird als Fünftürer verkauft, in Deutschland entscheiden sich sogar zwei von drei Käufern für den Sportback. Die Karosserie wurde um sieben Zentimeter auf jetzt 4,31 Meter gestreckt, der Radstand ist um dreieinhalb Zentimeter gewachsen. Daraus resultieren mehr Platz im Fond und ein größerer Kofferraum. Während der dreitürige A3 eher für Singles und Paare konzipiert ist, soll der praktischere Sportback auch Familien ansprechen. Das scheint dann aber doch etwas sehr ambitioniert: Für die hinteren Passagiere gibt es zwar ausreichend Kopf- und Beinfreiheit, mehr freilich auch nicht. Der gut zugängliche Kofferraum fasst statt 365 bis 1100 Liter im Dreitürer jetzt 380 bis 1220 Liter – einem Familienkombi macht der A3 Sportback damit natürlich keine ernsthafte Konkurrenz. Praktisch sind der serienmäßige Ladeboden, der sich auf zwei Ebenen einsetzen lässt, sowie zwei „Haltenasen“, auf denen sich der hochgeklappte Boden arretieren lässt, um beide Hände frei zu halten.

Schickes Interieur – gegen Aufpreis

Das Cockpit mit leicht zum Fahrer geneigter Mittelkonsole und kreisrunden Lüftungsdüsen ist hinsichtlich Verarbeitung und Materialqualität top. Gut gefällt zudem die übersichtliche Gestaltung: Es gibt nur wenige, dafür gut positionierte Schalter. Der im unteren Tempobereich weit gespreizte Tacho lässt sich sehr gut ablesen, die etwas mickrigen Anzeigen für Kühlwassertemperatur und Tankinhalt eher nicht. Knauserig wirkt die Entscheidung von Audi, das Basismodell nur gegen Zuzahlung mit einem Lederlenkrad auszustatten.

Auf nahezu allen Bildern wird der Innenraum des A3 mit einem höherwertigen Radio oder einem der Navigationssysteme gezeigt, auch die Testwagen waren alle damit ausgestattet. Das serienmäßige Radio nimmt dem Cockpit einiges seiner Eleganz. Allen gemein ist eine Drolligkeit, mit der im Jahr 2012 wohl keiner ernsthaft rechnet: das CD-Laufwerk haben die Designer ins Handschuhfach verbannt. Auch wenn die meisten Fahrer ihre Musik auf SD-Karten oder USB-Sticks speichern, möchte man sich nicht vorstellen, wie ablenkend der Wechsel einer CD während der Fahrt ist.

Die Bedienung der neueste Generation des Multimediasystems MMI Navigation Plus über einen Dreh-Drück-Knopf und einige feststehende Tasten wurde im Vergleich zu anderen Modellreihen leicht überarbeitet. Der Siebenzoll-Monitor fährt elegant aus der Armaturentafel. Ein Touchpad auf dem Dreh-Drück-Knopf ermöglicht das Aufmalen einzelner Buchstaben mit dem Finger, etwa zur Eingabe eines Navigationsziels, oder das Verschieben der Karte.

Sprachfehler

Wer das Paket "Audi connect" ordert und eine SIM-Karte einsetzt, kann zudem zahlreiche internetbasierte Dienste nutzen. Das sind etwa Online-Verkehrsinformationen, die lokale Google-Suche sowie die Einbindung von Facebook und Twitter. Auch Wetterberichte, Nachrichten und Flugpläne lassen sich abrufen und können über eine Text-to-Speech-Funktion vorgelesen werden. Hier offenbart sich die größte Schwäche des Systems - die Sprachausgabe: Sie läuft nicht flüssig, betont einzelne Wörter falsch und hat vor allem mit fremdsprachigen Ausdrücken Probleme. Aus Grace Kelly wird „Grake Kehli“, aus der Fluggesellschaft Air France „Eir Franke“. Hier will Audi nachbessern, was auch vonnöten ist. Im A3 Sportback werden für das komplette Multimediapaket immerhin 3225 Euro fällig, da wirken solche Sprachfehler etwas peinlich.