Mozilla treibt Firefox OS für Smartphones voran

Der Firefox will aufs Handy. Seine Entwickler geben sich dabei nicht mit dem Browser zufrieden, sondern bereiten ein Smartphone-Betriebssystem vor. Dabei tritt Mozilla auch in einen technologischen Wettbewerb zu Partnern wie Google.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 229 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Acht Jahre nach dem ersten Auftritt des Firefox steht das Mozilla-Projekt finanziell auf gesunden Füßen und geht eine neue große Aufgabe an: Mit dem Firefox OS bringt Mozilla Anfang 2013 ein neues Betriebssystem für Smartphones heraus und tritt damit auch bei mobilen Geräten in den Wettbewerb zu Google, Apple und Microsoft. Allerdings ist das Open-Source-Unternehmen für diese keine kommerzielle Konkurrenz. Seinen Umsatz für 2011 bezifferte Mozilla in seinem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht (PDF-Datei) mit 163 Millionen US-Dollar (128 Millionen Euro), 33 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

"Es läuft gut mit dem Mozilla-Projekt, wir sind sehr glücklich damit", sagte die Vorsitzende der Mozilla Foundation, Mitchell Baker, der Nachrichtenagentur dpa. "Wir haben die Mittel, die wir für unsere Pläne benötigen." So gehe es in einer sich schnell verändernden Computerwelt nun darum, Antworten im Sinne von Offenheit und Datenschutz zu finden. "In der mobilen Welt werden diese Werte, die Mozilla besonders wichtig sind, bisher nicht besonders gut erfüllt", sagte Baker.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bei den geplanten Smartphones mit Firefox OS steht nach ihren Angaben das Ziel im Mittelpunkt, die umfassende Erfahrung mit dem offenen Web auf dem Desktop-Computer auch auf mobile Geräte zu übertragen. "Das Web ist die größte und umfangreichste Plattform, die wir je gesehen haben", sagte Baker. Mozilla stehe in engem Kontakt mit dem World-Wide-Web-Konsortium (W3C), um die für Firefox OS nötigen Schnittstellen zu standardisieren. Das neue Betriebssystem für Handys setzt auf HTML5.

Die ersten Firefox-Smartphones sollen in der ersten Hälfte des kommenden Jahres voraussichtlich in Südamerika auf den Markt kommen. Einer der ersten Partner ist der spanische Mobilfunkanbieter Telefónica. Mozilla sei aber auch mit anderen Netzbetreibern im Gespräch, sagte Baker.

Mozilla erzielt seine Einnahmen vor allem aus der in Firefox integrierten Suchfunktion und entsprechenden Vereinbarungen mit Partnern wie Google, Bing (Microsoft), Yahoo oder Amazon. Auf die Frage, ob das Verhältnis zu Google getrübt werden könnte, wenn Mozilla ein eigenes Smartphone-System entwickle, antwortete Baker, Partnerschaft in dem einen könne durchaus mit Wettbewerb in einem anderen Bereich zusammengehen. Das Verhältnis zu Google sei zwar komplex. "Aber wir teilen mit Google auch einige gemeinsame Ziele wie Offenheit." (vbr)