Zahlen per Handy: Einfach, schnell und unsicher

Mobile Payment gilt als schnell und einfach und soll der neue Trend sein. Doch während junge Verbraucher die Bezahlmethode gerne nutzen, bleiben die älteren weiterhin skeptisch. Für sicher hält ohnehin kaum einer das Verfahren.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

31 Prozent der Deutschen haben schon mal über ihr Handy oder ihr Smartphone bezahlt, wie eine repräsentative Studie des Bezahldienstanbieters Skrill ergeben hat. Von denen, die es getan haben, schätzen 48 Prozent, dass es schnell ging, 43 Prozent finden das Verfahren besonders einfach. Großes Vertrauen hat aber offenbar noch kaum ein Verbraucher in diesen Service: nur sieben Prozent derer, die diesen Abrechnungsweg schon mal getestet haben, halten ihn auch für sicher.

Das zeigt sich auch bei den Ausgaben, die auf diesem Wege getätigt werden: Mehr als die Hälfte der Deutschen sagt, sie würden über Handy oder Smartphone nur Produkte einkaufen, die bis maximal zehn Euro kosten. Nur zwei Prozent der Verbraucher wären bereit, über 500 Euro auf diesem Weg auszugeben. Ein Drittel könnte sich vorstellen, bis zu 100 Euro per Smartphone oder Handy zu bezahlen. Das mangelnde Vertrauen hat offenbar auch mit der Tatsache zu tun, dass sich dieser Bezahlweg – außer bei Apps oder Musikdownloads – noch nicht wirklich etabliert hat. Wäre er bereits anerkannter und in der Praxis gängiger Standard, würden die Hälfte der Befragten lieber mit ihrem Mobilgerät als mit der Kreditkarte bezahlen. Jeder zehnte Konsument erwärmt sich sogar für die Idee, seinen Kindern das Taschengeld auf diesem Weg auszuzahlen. 32 Prozent fänden es auch komfortabel, wenn via Smartphone bei einer Auktion geboten und bezahlt werden könnte. Via Handy oder Smartphone Trinkgeld geben bzw. das Gerät als eine Art Sparbuch-Pendant benutzen, finden nur 17 bzw. 15 Prozent denkbar.

Keine Überraschung: Das Bezahlen mit dem Mobiltelefon ist eher bei jüngeren Deutschen beliebt. So gaben der unter 55-jährigen 46 Prozent an, schon mal damit bezahlt zu haben, bei älteren Personen waren es nur 15 Prozent.

Ob sich die Methode im Handel durchsetzen wird, ist aber nicht nur eine Frage der Verbraucher-Vorlieben, sondern auch der Kosten. So ist das EC-Verfahren auch deshalb beliebter als die Kreditkartenzahlung, weil für den Händler dabei geringere Gebühren anfallen. Zum einen muss sich das also finanziell lohnen, zum anderen müssen die Anwendungen deutlich sicherer werden. Denn Sicherheit ist für den Verbraucher bei Bezahlsystemen besonders wichtig. Und wie die aktuelle Umfrage zeigt, hat Bezahlen mit dem Handy zumindest in diesem Punkt noch einen sehr schlechten Ruf. (gs)
(masi)