HD-Video ohne Kabel: DisplayPort per 60-GHz-Funk

Funkverbindungen nach dem IEEE-Standard 802.11ad sollen auch Videosignale zwischen PC und Monitor transportieren. Damit das auch mit dem DisplayPort klappt, ist aber anscheinend noch Feinarbeit nötig.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 126 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der nächste WLAN-Standard IEEE 802.11ad soll mit seiner hohen Brutto-Datenrate von maximal 7 GBit/s nicht nur als Patchkabel-Ersatz für extra schnelle, drahtlose Netzwerkverbindungen innerhalb eines Raumes dienen, sondern etwa für Laptops auch als Bildschirmanbindung oder Port zur Docking Station. Letzteres demonstrierte Intel auf seiner Entwicklerkonferenz IDF erst im September.

Die Ratifizierung von 802.11ad im Oktober nahm die Video Electronics Standards Association, kurz VESA, nun anscheinend zum Anlass, ihre vor genau zwei Jahren angekündigte Kooperation mit dem WiGig-Interessenverband wieder aufleben zu lassen. Die VESA kümmert sich seit Ende der 1980er-Jahre, als die ersten Bildschirme und Grafikkarten mit 800 × 600 Pixeln erschienen, um die Standardisierung der Bildformate und elektrischen Schnittstellen.

Zwar ist in der WiGig-Spezifikation, die 802.11ad zu Grunde liegt, auch das Ansteuern von Bildschirmen oder Beamern beschrieben (Protocol Adaption Layer, PAL, in der WiGig Display Extension, WDE). Im vergangenen Jahr wurde bereits Unterstützung für HDMI definiert. Damit aber auch DisplayPort-Signale reibungslos über WDE laufen, ist anscheinend noch Feinarbeit nötig, weswegen die beiden Organisationen nun eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingerichtet haben. Das Interesse daran dürfte beträchtlich sein, denn bis 2014 werden dem Analysten IDC zufolge knapp 90 Prozent aller Firmen-PCs und 95 Prozent aller Business-Notebooks mit einer DisplayPort-Schnittstelle ausgestattet sein.

Die Veröffentlichung von IEEE 802.11ad ist noch für dieses Jahr geplant. Zu den ersten Geräten mit 60-GHz-Funk soll laut TheRegister das kommende Business-Ultrabook Latitude E6430u von Dell gehören. Darin wird möglicherweise ein 3-Band-WLAN-Modul von Qualcomm stecken. (ea)