Bericht: Weitere Entlassungen bei AMD

Im Januar könnte es bei dem angeschlagenen US-Chiphersteller zu weiteren Entlassungen kommen. AMD, das zuletzt den Abbau von 15 Prozent der Arbeitsplätze angekündigt hatte, dementiert nicht.

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Bei dem angeschlagenen US-Chiphersteller AMD steht offenbar noch eine Entlassungsrunde an. Für Januar geplante Restrukturierungen könnten weiteren Arbeitsplatzabbau bedeuten, berichtet das US-Blog All Things D unter Berufung auf Unternehmenskreise. Wie umfangreich der Arbeitsplatzabbau ausfalle, sei aber noch nicht klar. Ein Sprecher verwies darauf, dass AMD im Zusammenhang mit dem Quartalsergebnis und der laufenden Restrukturierung weitere Schritte für die erste Hälfte des Jahres 2013 angekündigt hatte.

Den Chiphersteller trifft die Flaute auf dem PC-Markt besonders hart. Im dritten Quartal musste AMD einen Umsatzrückgang von 25 Prozent verkraften, unterm Strich blieb dem Unternehmen ein Verlust von 157 Millionen US-Dollar. Mit einem tiefgreifenden Umbau und Massenentlassungen will CEO Rory Read den Konzern wieder auf Kurs bringen. 15 Prozent der weltweit rund 11.800 Mitarbeiter sollen ihren Job verlieren. Das soll noch im Schlussquartal 20 Millionen US-Dollar einsparen, 190 Millionen US-Dollar sollen es im kommenden Jahr sein.

Den Maßnahmen fällt auch der Standort Dresden zum Opfer. Das dort angesiedelte Forschungszentrum für Betriebssysteme (OSRC) wird geschlossen, rund 40 Mitarbeiter verlieren dort ihren Job. Mit der Schließung des Forschungszentrums zieht sich AMD vollends aus der sächsischen Landeshauptstadt zurück: Erst in diesem Frühjahr hatte der IT-Konzern seine verbliebenen Anteile an der vor Jahren abgespaltenen Fertigungstochter Globalfoundries abgegeben.

Angesichts des sinkenden Börsenwerts von derzeit 1,3 Milliarden US-Dollar ist AMD ein Übernahmekandidat. US-Berichten zufolge soll AMD die Bank J.P. Morgan als Berater engagiert haben. In einem von All Things D veröffentlichten internen Memo versichert Read seinen Mitarbeitern, was auch die offizielle Sprachregelung ist: "Wir gehen dem Verkauf von AMD oder wesentlicher Teile nicht aktiv nach. Es gilt volle Kraft voraus für unsere Strategie, wir sind absolut auf dem richtigen Weg." (vbr)