Traditionelle Desktop-Elemente und neue Anwendungen für Gnome 3

Ab der der nächsten Gnome-Version 3.8 sollen fest integrierte Gnome Shell Extensions auf Wunsch klassische Desktopelemente nachrüsten. Außerdem arbeiten die Entwickler an der Präsentation von Dokumenten, Musik, Fotos und Videos in der Gnome Shell.

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Eine Gnome Shell Extension: das Frippery Applications Menu.

(Bild: Gnome Shell Extensions)

Im Zusammenhang mit der anstehenden Abschaffung des Fallback-Modus in der nächsten Gnome-Version 3.8 wollen die Entwickler über Extensions für einen klassischen Desktop sorgen. Bislang bot der Fallback-Modus, der auf Systemen ohne 3D-Beschleunigung zum Einsatz kam, eine Gnome-2-ähnliche Oberfläche mit einer Taskleiste und einem Anwendungenmenü.

Wer derartige Elemente in der Gnome Shell, der Standardoberfläche von Gnome 3, nutzen möchte, kann sie über Gnome Shell Extensions nachrüsten. Allerdings dauert es nach dem Erscheinen einer neuen Gnome-Version immer einige Zeit, bis die Extensions angepasst sind; und für viele Funktionen stehen mehrere Extensions zur Wahl.

Daher wollen die Gnome-Entwickler zukünftig einige ausgewählte Gnome Shell Extensions in den Standard-Desktop aufnehmen. Wie Matthias Clasen schreibt, soll so sichergestellt werden, dass Gnome 3 auf Wunsch klassische Desktopelemente wie Taskleiste, Anwendungenmenü, Minimize-Button bereitstellt. Die Entwickler hoffen zwar, dass viele Anwender die neuen Bedienkonzepte von Gnome 3 nach kurzer Eingewöhnung bequem und nützlich finden, wollen Fans der traditionellen Bedienung aber nicht vor den Kopf stoßen.

Content Apps für Gnome 3 (4 Bilder)

So etwa könnte die Gnome Shell die zuletzt angefassten Dokumente präsentieren ... (Bild: As far as I know)

Außerdem wollen die Gnome-Macher Anwendungen entwickeln, die Inhalte – Dokumente, Fotos, Musik, Videos und Downloads – direkt in der Gnome Shell präsentieren. Allan Day aus Gnome-Design-Team fasst den Stand der Überlegungen in einem Blog-Beitrag unter dem Titel The Next Step zusammen. Hier finden sich neben grundsätzlichen Überlegungen zur Funktionalität und zum Design der Apps auch Entwürfe, wie die Apps aussehen sollen. Weitere Details dazu findet man über das Gnome-Wiki.

Ziel der neuen Anwendungen ist es, die Inhalte leichter zugänglich zu machen und den Umgang damit zu erleichtern; den Dateimanager sollen sie nicht ersetzen. Auf der Anforderungsliste stehen eine leistungsfähige Suche, Cloud-Anbindung über die Gnome Online Accounts, eine auf den Typ des Contents zugeschnittene Präsentation, Tagging und die Integration der Inhaltssuche in den Activities-Überblick. Ubuntu-Anwendern dürfte viel davon bekannt vorkommen: Das Konzept ähnelt den Lenses im Ubuntu-Desktop Unity. (odi)