HEKs für Speichermodule wieder im Aufwind

Im Q4 steigen die Speicher-HEKs zum Teil im zweistelligen Prozentbereich. Der Absatz legt trotzdem zu. Für Anfang Dezember wird eine noch bessere Nachfrage erwartet. Allerdings sind auch weitere Preisaufschläge möglich.

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Von
  • Matthias Parbel

Nachdem der Speichermarkt relativ müde ins vierte Quartal gestartet ist, zieht der Absatz erwartungsgemäß wieder an. Im 6-Wochen-Rückblick konnten die HEKs für DDR-RAM-Module wieder an Boden gewinnen. Kostete in der KW 42 ein DDR3-1333-Markenmodul mit 4 GByte noch knapp unter 13 Euro, kaufen Reseller derzeit ab zirka 14,75 Euro. Dies entspricht einem Aufpreis von 17 Prozent. Etwa im selben Rahmen liegen die Aufschläge für DDR2-Speicher.

Seit Anfang des vierten Quartals zeigt die Preistendenz bei fast allen Speichertypen nach oben. Vor allem DDR2-Käufer müssen wieder deutlich mehr ausgeben.

"Wie erwartet haben die Preise angezogen, so dass sich attraktivere Kurse eher auf Sonderdeals beschränken", sagt Kay Stoll, Produktmanager im Einkauf bei Devil. "In der Breite ist die Verfügbarkeit derzeit stabil. Punktuell schwankt bei einigen Herstellern die Lieferfähigkeit von 8-GByte-Modulen, da viele OEMs diese inzwischen zur Integration verwenden. Die Nachfrage bleibt unter dem erwarteten Niveau und setzt damit die Tendenz der Vorquartale fort. Ob das traditionell erwartete Jahresendgeschäft noch kräftigere Impulse auslöst, bleibt abzuwarten."

René Frantzen, Produktmanager Einkauf bei B.Com Computer, sieht die Entwicklung dagegen etwas positiver: "Der Oktober war ein sehr guter Monat und auch mit dem November sind wir zufrieden. Beim Preis ist der Abwärtstrend der vorherigen Monate gestoppt. DDR3-Speicher sind preislich stabil. Bei DDR2 handelt es sich hingegen um Tagespreise, die leicht aber stetig steigen."

"Das Geschäft läuft auf einem zufriedenstellenden Niveau, wenn jedoch die Mengen nicht vergleichbar sind mit den Vorjahren", ergänzt Andreas Sviontek, Product Manager bei Littlebit. "Die zunehmende Verschiebung von PC/Notebooks zu Tablets sorgt für einen deutlichen Rückgang. Eine besonders starke Nachfrage besteht zur Zeit bei Notebook-Modulen (DDR3-1333), insbesondere mit 4 GByte. Ebenso werden Long-DIMMs mit 1333 MHz und acht GByte sowie verstärkt DDR3-1600-Speicher gekauft."

Im Top-10-Ranking des heise resale Preisradars finden sich in der KW 48 sieben 8-GByte- und zwei 16-GByte-Kits sowie ein 4-GByte-Modul (Kingston KVR1333D3N9/4G). Am meisten gesucht ist das G.Skill-Kit PC3-10667U (DDR1333/26,42 Euro) mit 8 GByte sowie die beiden Corsair-Kits Vengeance Low Profile (DDR3-1600/34,63 Euro brutto) und Vengeance schwarz (DDR3-1600/34,19 Euro). Die VKs haben sich in den letzten Wochen nur minimal bewegt. Gegenüber der Vorwoche ist der durchschnittliche Angebotspreis im Onlinehandel auf 39,30 Euro (brutto) leicht gestiegen. In der KW 42 waren es noch 38,17 Euro.

Für die kommenden Wochen rechnet die Distribution damit, dass das Geschäft deutlich an Fahrt gewinnt. "Für ein valides Resümee des vierten Quartals sollte man noch die ersten beiden Dezemberwochen abwarten – dort ist normalerweise nochmal Musik drin", erklärt B.Com-Manager Frantzen.

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Bei der Preisbeobachtung unterstützten uns:

ALSO Actebis GmbH
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ingram Micro GmbH

"In den kommenden Wochen rechnen wir nicht mit Veränderungen, sondern mit Stabilität in allen Bereichen", erwartet Florian Gerken, Senior Manager Components bei Ingram Micro Distribution. "Das heißt, es bleibt bei der gegenwärtigen Preisstabilität. Dies gilt auch für Nachfrage und Verfügbarkeit."

Sollte die Nachfrage jedoch stärker anziehen, sei laut Littlebit-Manager Sviontek mit eventuellen Preiserhöhungen Anfang 2013 zu rechnen. Devil-Manager Stoll sieht dies ähnlich: "Insofern handelt richtig, wer jetzt kauft." (map)
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