Großbritannien will DNA von 100.000 Patienten sequenzieren

Der britische Regierungschef David Cameron will ein staatliches Programm ankündigen, in dessen Rahmen das Genom von 100.000 Patienten sequenziert werden soll. Damit soll die Behandlung von Krebs und seltener Krankheiten erleichtert werden.

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In Großbritannien sollen die DNA-Sequenzen von bis zu 100.000 Patienten sequenziert werden, um deren Behandlung zu erleichtern. Diese Pläne will Premier David Cameron am heutigen Montag vorstellen. Mit der Maßnahme soll Krebspatienten und jenen, die unter seltenen Krankheiten leiden, geholfen werden. Durch das erworbene Wissen um das Genom sollen Ärzte besser behandeln können und die Entwicklung neuer Medikamente soll erleichtert werden. Insgesamt will die britische Regierung dafür 100 Millionen Pfund (rund 124 Millionen Euro) zur Verfügung stellen.

Die Regierungsmitteilung, die vor der offiziellen Ankündigung herausgegeben wurde, versichert, dass die Sequenzierung freiwillig sei. Eine Ablehnung wirke sich nicht auf die Gesundheitsversorgung des Patienten aus. Außerdem werde die Sequenzierung völlig anonymisiert, außer wenn deren Ergebnis direkt für die Hilfe des Einzelnen benötigt werden. Wie genau die erhobenen Daten gespeichert werden, werde man nun prüfen, wobei der Datenschutz an oberster Stelle stehe.

Die Mitteilung verweist außerdem darauf, dass Großbritannien bei der Untersuchung der menschlichen DNA immer führend gewesen sei. Nach der Entdeckung der DNA-Struktur durch Francis Crick und James Watson seien in den 1990 Jahren britische Wissenschaftler an der Sequenzierung des menschlichen Genoms beteiligt gewesen. Mittlerweile koste die Sequenzierung eines Genoms weniger als 1.000 Pfund; dieser Preis werde durch den nun angestrebten Aufbau einer Datenbank noch einmal deutlich sinken. (mho)