2013: Nur geringe Lohnsteigerungen zu erwarten

Arbeitnehmer in Deutschland werden sich 2013 mit geringen Lohnsteigerungen begnügen müssen. Für Führungskräfte sehen die Gehalts-Prognosen aber noch gut aus.

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Von
  • Marzena Sicking

Seit 2009 freuen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber über einen wirtschaftlichen Aufschwung, der sich auch im Geldbeutel bemerkbar gemacht hat. Doch das Wachstum hat an Dynamik verloren, die Euro-Krise sorgt anhaltend für Unsicherheit bei Politik und Wirtschaft. Das wirkt sich auch auf die Budgetplanung der Unternehmen aus. Große Gehaltssprünge sind da nicht mehr zu erwarten, sagt Wirtschaftsprofessor Tom Krebs, der gemeinsam mit der Vergütungsberatung Personalmarkt eine wissenschaftlich fundierte Prognose für die Entwicklung der Löhne im kommenden Jahr gewagt hat.

Laut seiner Voraussage schneiden Führungskräfte noch am Besten ab, sie können im Durchschnitt mit einem Plus in Höhe von 3,3 Prozent auf ihr Grundgehalt rechnen. Bei nicht-akademischen Fachkräften werden die Zuwächse dem Experten zufolge mit 1,2 Prozent erheblich geringer ausfallen. Auch Spezialisten mit akademischem Hintergrund können im Durchschnitt nur noch mit einem Plus von 1,3 Prozent rechnen. Wer Bonuszahlungen oder variable Gehaltsteile vereinbart hat, kann sogar auf ein Plus von 3,9 Prozent kommen. Für die meisten Arbeitnehmer kein Grund zur Freude, denn Boni und variable Vergütung ist meistens ebenfalls den Führungskräften vorbehalten. Die Schere zwischen Managementgehältern und einfachen Mitarbeiterlöhnen wird sich im kommenden Jahr also noch weiter öffnen.

Sollte die Prognose eintreffen, wäre die Enttäuschung unter den Arbeitnehmern in Deutschland groß. Denn die scheinen von den schlechten Aussichten noch nichts zu ahnen, wie die Umfrage des Personalberaters ManpowerGroup zu den Karrierezielen 2013 zeigt. Demnach steht bei den meisten Arbeitnehmern der Wunsch nach einem höheren Gehalt an erster Stelle. Der Wunsch nach größerer Wertschätzung oder einem Job, der den persönlichen Fähigkeiten besser entspricht, folgt erst auf den weiteren Rängen. Nur ein Fünftel der Befragten ist mit dem beruflichen Status quo zufrieden. Ebenfalls interessant: Nur 15 Prozent sind bereit, sich 2013 stärker im Job zu engagieren, nur zehn Prozent wollen mehr Zeit in den Beruf investieren. Die Aussichten für mehr Gehalt bei gleichbleibender Leistung sind für das kommende Jahr aber leider eher trübe. (gs)
(masi)