So finden Sie die passende Hausbank

Die meisten Mittelständler vertrauen ihrer Hausbank und bleiben ihr treu. Doch wie findet man den Finanzdienstleister, der wirklich zu einem passt?

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Die meisten mittelständischen Unternehmer arbeiten seit mehr als zehn Jahren mit ihrer Hausbank zusammen und haben auch nicht vor, den Finanzdienstleister zu wechseln. Besonders zufrieden sind die Unternehmer mit den Volks- und Raiffeisenbanken sowie mit der HypoVereinsbank. Das hast eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Finanzzeitschrift "Impulse" ergeben.

Nur 17 Prozent der Unternehmer haben der Umfrage zufolge schon mal die Hausbank gewechselt. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie durchgehend zufrieden sind, sie scheuen eher den Aufwand. So hat sich laut der Umfrage schon jeder vierte Unternehmer über unzureichenden Service seiner Bank geärgert, jeder Fünfte kritisiert zu hohe Gebühren – das sind durchaus wichtige Punkte. Um das passende Geschäftskonto zu finden, lohnt es sich also, genauer hinzuschauen.

Wer ein Geschäftskonto braucht

So sind Geschäftskonten grundsätzlich etwas teuerer als ein einfaches Girokonto. Die meisten Freiberufler können sich die zusätzlichen Gebühren sparen: sie können ihre Geschäftsvorgänge auch über das normale Girokonto abwickeln. Der einzige Nachteil: Private und berufliche Transaktionen sind nicht sauber getrennt. Solange die beruflichen Vorgänge sauber dokumentiert werden, ist das für das Finanzamt aber kein Problem. Allerdings muss sich der Freiberufler darüber im Klaren sein, dass er dem Fiskus mit den Kontoauszügen zwangsläufig auch Einblick in seine privaten Ausgaben gewährt. Wer das nicht möchte, muss tatsächlich ein Geschäftskonto eröffnen.

Anders sieht es aus, wenn eine Kapitalgesellschaft gegründet wurde, dann hat der Unternehmer keine Wahl, denn hier ist ein Firmenkonto zwingend erforderlich. Wer seinen Kunden das Lastschriftverfahren anbieten will, kommt ebenfalls nicht um ein Geschäftskonto herum, denn nur bei dem professionellen Konto kann auch die Lastschrift eingerichtet werden.

Doch Geschäftskonto ist nicht gleich Geschäftskonto. Wichtig ist vor allem der Blick auf die Gebühren. Sicher ist: die Bank hat nichts zu verschenken. Allerdings werden die Schwerpunkte der Gebühren sehr unterschiedlich gesetzt, so dass der Unternehmer hier durchaus ein paar Vorteile für sich rausholen kann. Wer viele Buchungen hat, für den lohnt sich beispielsweise ein Konto mit höherer Grundgebühr und geringen Transaktionskosten. Gibt es nur wenige Bewegungen auf dem Konto, ist die umgekehrte Variante besser. Auch die Gebühren für Lastschriften, Daueraufträge und Auslangsüberweisungen können je nach Bank stark variieren. Welche Services besonders oft in Anspruch genommen werden, sollte also entscheidend für die Wahl des Kontos bzw. der Bank sein.

Ein besonderes Augenmerk sollten Sie auch auf die Zinsen legen, die für den Kontokorrentkredit verlangt werden. Unternehmensgründer stehen hier außerdem oft vor dem Problem, dass eine "neue" Bank ihnen diesen Überziehungskredit für das Geschäftskonto gar nicht gewähren will. Wer bei seiner Hausbank schon länger ein Girokonto unterhält und nie negativ aufgefallen ist, hat natürlich größere Chancen auf einen entsprechenden Vertrauensvorschuss. Deshalb eröffnen viele Unternehmer ihr Geschäftskonto bei ihrer "alten" Hausbank, auch wenn diese in einigen Punkten etwas teuerer ist. Wer sicher ist, dass er das Geschäftskonto nicht überziehen und damit den Kredit nicht brauchen wird, sollte aber unbedingt auch die Angebote anderer Banken vergleichen.

Und: Wenn Sie über ein ansehnliches Startkapital verfügen und nicht gezwungen sind, dieses z.B. als Stammkapital auf das Geschäftskonto einzuzahlen, sollten Sie sich auch dafür eine Alternative suchen. Denn Geschäftskonten werden in der Regel nur minimal verzinst, sie als Sparkonto zu nutzen, lohnt sich in der Regel nicht. (gs)
(masi)