VisualEditor in Wikipedia gestartet

Angemeldete Autoren können in der englischen Wikipedia jetzt den Visual Editor nutzen. Die freigegebene Version erlaubt es, Artikel nach dem WYSIWYG-Prinzip zu bearbeiten.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torsten Kleinz

Ein halbes Jahr nach den ersten Tests wurde in der englischen Ausgabe der Wikipedia nunmehr der neue Visual Editor freigeschaltet. Vorerst richtet sich das Angebot aber nur an erfahrene Nutzer. Nach einem gescheiterten ersten Anlauf hatte sich die Wikimedia Foundation mit der Firma Wikia zusammengetan, um das Projekt fertigzustellen.

Der VisualEditor im Einsatz

(Bild: Screenshot)

Die neue Bearbeitungsoberfläche für Wikipedia ist eines der zentralen Projekte, um die Online-Enzyklopädie für neue Mitarbeiter attraktiver zu machen. Der Editor funktioniert nach dem WYSIWYG-Prinzip: Statt die Artikel in der formalisierten Syntax zu schreiben, können Wikipedia-Autoren direkt in dem fertigen Artikel-Layout arbeiten. Noch liegt der Editor aber nur in einer frühen Alpha-Version vor. Um auf diese zugreifen zu können, müssen angemeldete Wikipedia-Autoren diese in ihren Nutzereinstellungen freischalten. Das Bearbeitungsfeld reagiert teilweise noch träge – beim Laden und Speichern entstehen zum Teil deutliche Wartezeiten. Auch sind Vorlagen, Textbausteine und Infokästen ausgenommen.

In einem Blogbeitrag beschreibt Projektmanager James Forrester die Schwierigkeiten beim Umsetzen des Projekts. Insbesondere die Wikipedia-Artikeln zugrunde liegende Formsprache Wikitext bereitet den Entwicklern Probleme, da diese in den letzten zwölf Jahren immer weiter ausgebaut wurde, ohne auf die Eineindeutigkeit der verwendeten Notation zu achten. Wie ein Wikipedia-Artikel letztlich aussieht, ist von zahlreichen Faktoren abhängig, die nicht einfach nachzubilden sind.

Aus diesem Grund haben die Entwickler eine Software namens „Parsoid“ entwickelt, die den alten Wikitext in ein Format umwandelt mit dem der Visual Editor umgehen kann und das Ergebnis anschließend in Wikitext zurückverwandelt. Dies funktioniert nach Testläufen in 80 Prozent der Fälle problemlos, in 18 Prozent ergeben sich leichte Unstimmigkeiten, in zwei Prozent der Fälle gibt es jedoch noch Probleme, so dass Wikipedia-Autoren nachbessern müssen. Diese Quote soll in den kommenden Monaten zusammen mit der Geschwindigkeit von Parsoid noch wesentlich verbessert werden. Nach dem aktuellen Zeitplan soll der neue Editor im Juli 2013 in nahezu allen Wikimedia-Projekten als Standard eingesetzt werden. (mho)