Last.fm zieht Streaming-Angebot in vielen Ländern zurück

Der Musikdienst zieht seinen Streaming-Dienst aus vielen Märkten aufgrund von Lizenzbeschränkungen ab oder zieht sich hinter eine Bezahlschranke zurück.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 95 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Volker Zota

Der Musikdienst Last.fm hat diverse Änderungen bei seinem personalisierten Internet-Radiodienst angekündigt. So wird man das Streaming-Angebot ab 15. Januar 2013 auch in Deutschland, den USA und Großbritannien nur noch über den Webbrowser kostenlos (aber mit Werbeunterbrechungen) hören können. Will man das personalisierte Radio per Desktop-Client hören, wird man künftig ein kostenpflichtiges Abo abschließen müssen. Eine neue Version der Desktop-Software Audioscrobbler für Windows und Mac OS X befindet sich momentan in der offenen Beta-Phase.

Last.fm-Radio: Bald nur noch in wenigen Ländern und im Web kostenfrei

Außer in Deutschland, den USA und Großbritannien führt Last.fm in Kanada, Australien, Neuseeland, Irland und Brasilien den dort bereits kostenpflichtigen Radiodienst fort. In allen anderen Ländern stellt Last.fm den Radiodienst ein; dortige Abonnenten können von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen.

Bekannt wurde Last.fm vor allem durch die "Scrobbling"-Funktion, die 2005 durch die Übernahme von Audioscrobbler hinzukam. Dabei übermittelt der verwendete Player Titel und Interpreten der gespielten Songs an das Last.fm-Profil des Anwenders. Aus den Informationen werden Ähnlichkeitsprofile zu anderen Nutzern gebildet, auf deren Basis Last.fm dem Nutzer wiederum Musik vorschlägt.

2007 hat der US-Medienkonzern CBS Last.fm aufgekauft Seitdem experimentiert Last.fm mit verschiedenen Geschäftsmodellen, steht inzwischen aber zunehmend im Schatten von Musik-Flatrates wie Spotify, Simfy & Co. So gibt es für Spotify auch eine passende "Last.fm-App", die innerhalb dessen Desktop-Software Musikempfehlungen auf Basis der gescrobbelten Songs gibt. Der eigentliche Sinn und Zweck von Last.fm besteht nach den letzten Änderungen nun umso mehr in der Auswertung der individuellen Musikstatistiken und den Empfehlungen, die daraufhin gegeben werden. (vza)