Last.fm-Gründer bauen Web-Empfehlungsmaschine

Zwei Ex-Manager des Internetradios wollen mit Lumi Nutzern neue Seiten im Web vorschlagen.

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Zwei Gründer des Internetradios Last.fm haben eine Web-Empfehlungsmaschine entwickelt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Das Lumi genannte Projekt basiert auf einem Browser-Plug-in, das Nutzern anhand der Web-Seiten, die sie im Laufe des Tages aufgerufen haben, neue Seiten vorschlagen kann. Zurzeit befindet sich Lumi in einem Alpha-Test mit rund 1000 ausgewählten Nutzern.

Das Plug-in läuft in den gängigen Browsern Firefox, Chrome und Safari. Einmal installiert, analysiert es zunächst die Browser-Historie des Nutzers. Der Erstkontakt mit Lumi besteht aus einer Seite mit einer endlosen Anordnung bunter Quadrate. Jedes enthält ein kleines Abbild der empfohlenen Seiten. Darunter finden sich auch besonders populäre Angebote. Die Beliebtheit ermittele man daraus, wie häufig andere Nutzer Seiten aufrufen, sagt Lumi-Mitgründer Martin Stiksel. Gemeinsam mit Felix Miller hatte er Last.fm 2009 den Rücken gekehrt.

Stiksel und Miller setzen darauf, dass mit Facebook und Twitter die Entdeckung neuer Inhalte durch Vorschläge von anderen noch nicht ausgereizt ist. Erfahrung mit der Technologie haben sie bei Last.fm gesammelt: Das Internetradio gründet auf einer Empfehlungsmaschine, die auf Wunsch möglichst passende Songs auswählen und aneinanderreihen kann.

Die Gründer betonen, dass nur die Adressen, nicht jedoch die Inhalte der Seite ausgewertet würden. Alle Daten, die das Plug-in sammelt, werden auf den Servern anonymisiert und verschlüsselt abgelegt. Sie würden nur genutzt, um die Empfehlungsroutine zu verbessern, versichern die Lumi-Gründer, die derzeit noch kein echtes Geschäftsmodell für ihren Dienst haben wollen. Dass Browser-Historien auf dem Markt für vermarktbare Nutzerdaten bares Geld wert sind, dürften aber auch sie wissen.

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(bsc)