Vier Jahre Haft für Zahlungsabwicklung bei kriminellen Scareware-Geschäften

Ein Kreditkarten-Zahlungsdienstleister half einem Verbrecherring, Zahlungen von Scareware-Opfern abzuwickeln. Für diesen Service wurde der Mann zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 650.000 US-Dollar verurteilt.

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Ein schwedischer Kreditkarten-Zahlungsabwickler wurde zu vier Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 650.000 US-Dollar verurteilt. Er soll Teil eines internationalen Verbrecherrings sein, der mit Scareware 71 Millionen US-Dollar von ca. 960.000 Opfern erbeutete. Das Department of Justice der USA erklärte in einer Mitteilung, dass Personen wie der Verurteilte "das Rückgrat der Cyberkriminalität" bilden, da er als etablierter Geschäftsmann kriminellem Verhalten ein "legales Antlitz" gibt.

Opfer wurden unter anderem mit gefaketen Homepages, die kostenlose Virenscanner anboten, geködert. Wurde die Software heruntergeladen und ausgeführt, zeigte die Scareware mehrere Infektionen mit Viren und Trojanern an. Die Nutzer wurden daraufhin aufgefordert, die Antivirensoftware für ungefähr 129 US-Dollar zu kaufen, um die Infektionen zu beseitigen.

Laut der Aussage des Verurteilten stellte er die Infrastruktur für die Abrechnung der Scareware-Geschäfte bereit, obwohl er wusste, dass Menschen betrogen wurden. Zwischen August 2008 und Oktober 2009 sollen damit ungefähr 5 Millionen US-Dollar über die Kreditkarten-Abrechnungssysteme des Schweden verbucht worden sein.

Der Verurteilte wurde im Januar 2012 in Dänemark festgenommen und im März an die USA ausgeliefert. Die Verurteilung ist Teil einer größeren, noch laufenden Kampagne gegen Cybercrime - Operation Trident Tribunal. Das Department of Justice fordert Opfer von Scareware-Attacken auf, Fälle an das FBI Internet Crime Complaint Center zu melden. Der Scareware-Fall wurde bisher nicht vollständig aufgeklärt. (kbe)