Weiterer Weltuntergang ausgefallen

Vor allem die NASA hatte in den vergangen Monaten immer wieder die vielen Theorien über einen anstehenden Weltuntergang entkräftet. Dagegen nahm die australische Premierministerin die Geschichte mit Humor.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 144 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Wieder geht ein prophezeiter Weltuntergang an uns vorbei und die Erde dreht sich ungerührt weiter. Oder doch nicht? Aber dann könnte man ja auch diese Meldung nicht mehr lesen ...

Oder kommt er doch noch, zu Yucatan-Ortszeit? Aber nein. Nach verschiedenen Theorien jedoch sollte am heutigen 21. Dezember 2012 entweder der angeblich endende Kalender einer vor mehr als eintausend Jahren untergegangenen Hochzivilisation, ein Kometeneinschlag oder die Kollision mit einem unbekannten Planeten katastrophale Folgen haben. Seit der Hysterie um den das Y2K-Problem vor 13 Jahren haben derartige Prophezeiungen wohl nicht solch eine mediale Aufmerksamkeit erfahren.

Angeblich (wieder) in Gefahr

(Bild: NASA/NOAA/GSFC/Suomi NPP/VIIRS/Norman Kuring)

Dabei hatte es sich vor allem die US-Weltraumagentur NASA schon vor Monaten zur Aufgabe gemacht, die Prophezeiungen zu entkräften. So liefert sie eine ausführliche Erklärung des Maya-Kalenders, der eben nicht am heutigen Freitag endet. Lediglich ein Zyklus von 144.000 Tagen, ein Baktun, geht zu Ende, ähnlich einem Jahrtausend im Gregorianischen Kalender. Dabei sei noch nicht einmal das genaue Datum dieses "Datumswechsels" bekannt, denn der könne auch am 23. Dezember stattfinden. Zwei Mathematiker wollen sogar herausgefunden haben, dass bei der Umrechnung des Maya-Kalenders ganze 104 Jahre verloren gegangen sind.

In einer anderen langen Erklärung nimmt ein Wissenschaftler die Warnungen vor einer plötzlichen Kollision mit dem Planeten "Nibiru" oder "Planet X" auseinander. Damit wolle er vor allem Kinder beruhigen, die ihm oft verängstigte Fragen schickten, erläuterte David Morrison in einem eigenen Video. Wenn es diesen Planet auf Kollisionskurs wirklich geben würde, hätte man ihn mindestens schon vor Jahren entdeckt. Sollte er sogar zyklisch auftauchen, wie es behauptet wird, würde es in unserem Sonnensystem Spuren davon geben.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Trotz dieser Tatsachen sorgte der erwartete Untergang der Welt in den vergangenen Wochen und Tagen für viel Aufregung. Wie der Guardian berichtete, gab es beispielsweise in Russland an einigen Orten regelrechte Hamsterkäufe. Dem sei der tschetschenische Präsident Kadyrow mit der vielleicht nicht ganz beruhigenden Äußerung entgegen getreten, dass beim tatsächlichen Weltuntergang eine Packung Kerzen auch nicht viel helfe. In den USA sah sich sogar die Regierung genötigt, sich im hauseigenen Blog zu den Prophezeiungen zu äußern.

Mit Humor nahm dagegen Australiens Premierministerin Julia Gillard die Meldungen auf und verkündete in einer offiziell aussehenden Videobotschaft, das bevorstehende Ende der Welt. Weder Y2K noch die CO2-Steuer habe die Zivilisation zerstört, der Maya-Kalender liege aber richtig. Unter Verweis auf die Comedy-Sendung erklärte sie mit ernster Miene, trotzdem weiter alles für die Australier tun zu wollen. Sie sei jedoch froh, künftig keine Fragerunden mehr über sich ergehen lassen zu müssen.

(mho)