Facebook testet bezahlte Mitteilungen

Facebook testet "ökonomische Kriterien" für die Relevanz von Mitteilungen: Es gibt jemanden bei Facebook, dem man unbedingt etwas mitteilen will, obwohl man nicht im selben Freundeskreis ist? Macht einen Dollar.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Facebook testet in den USA die Möglichkeit, für einen Dollar eine Message an jemanden außerhalb des eigenen Freundeskreises zu schicken. Facebook habe mehrere Ansätze, um für einen User relevante Nachrichten zu entdecken, diese landeten in der Inbox, erklärte das soziale Netzwerk. Andere Mitteilungen dagegen würden in den Ordner "Other" (in der deutschen Fassung "Sonstiges") kopiert. Es gebe bislang zwei Kriterien für die Sortierung: soziale (die Freundeskreise und die mehr oder weniger engen Verbindungen innerhalb seines Freundeskreises) und algorithmische (die Spam-Erkennung etwa oder die "Freunde von Freunden").

Nun wolle man auch ökonomische Kriterien zur Bestimmung der Relevanz einer Nachricht testen: bezahlte Nachrichten. Diese landeten direkt in der Inbox des Empfängers, auch wenn die Nachricht des Sender nach sozialen und algorithmischen Kriterien eigentlich in den Ordner "Sonstiges" gehört hätte. Es handele sich nur um einen eingeschränkten Probelauf, betonte Facebook Die Zahl solcher Nachrichten ist auf eine pro Woche reduziert, Unternehmen können nicht an dem Test teilnehmen.

Verschiedene Kommentatoren und Forscher hätten schon darauf hingewiesen, dass finanzielle Kosten für eine Nachricht die beste Möglichkeit wäre, für den Empfänger ungewollte oder sinnlose Mitteilungen zu verhindern, meint Facebook. Andererseits gebe es immer wieder Situationen, in denen eine Nachricht sinnvoll sei, auch wenn der Sender nicht zum eigenen Freundeskreis gehöre, etwa bei Job-Angeboten oder wenn man jemanden nach dem Auftritt bei einer Veranstaltung ansprechen wolle.

Mit neuen Datenschutz-Regeln schaftt Facebook zudem die Einstellung "Wer kann mir Facebook-Nachrichten schicken?"ab – damit ließ sich bislang im einzelnen festlegen, welche Nutzer einen anschreiben können. Stattdessen gibt es neue Filter. So können Nutzer einstellten, ob direkt im Postfach Nachrichten nur von Freunden oder auch von Personen landen, die man möglicherweise kennt, etwa Freunde von Freunden. (jk)