Urteil im Korruptions-Prozess bei Ford ist gefallen

Weil sie den Autobauer Ford mit Scheinrechnungen um 2,5 Millionen Euro betrogen haben, sind vier Männer zu Haft- und Geldstrafen verurteilt worden, wie das Landgericht Saarbrücken am Freitag mitteilte

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Von
  • Martin Franz

Weil sie den Autobauer Ford mit Scheinrechnungen um 2,5 Millionen Euro betrogen haben, sind vier Männer zu Haft- und Geldstrafen verurteilt worden. Zwei 64 und 58 Jahre alte Ford-Mitarbeiter müssen wegen Bestechlichkeit und Untreue für jeweils drei Jahre ins Gefängnis, wie das Landgericht Saarbrücken am Freitag mitteilte.

Ein 46-jähriger Ford-Mitarbeiter erhielt ein Jahr Haft auf Bewährung, als Bewährungsauflage muss er 94.000 Euro Schadensersatz an den Autobauer sowie 10 000 Euro an die Landeskasse zahlen. Ein saarländischer Stahlbauunternehmer wurde wegen Bestechung und Beihilfe zur Untreue zu zwei Jahren Haft auf Bewährung, 250.000 Euro Schadensersatz und Zahlung von 100.000 Euro an die Landeskasse verurteilt.

Laut Gericht hatte der 53 Jahre alte Saar-Unternehmer als erster über den Betrug ausgepackt. Daher sei in seinem Fall eine Strafe zur Bewährung ausgesprochen worden. Zwischen 2004 und 2010 habe er die Mitangeklagten mit Geld und Sachleistungen geschmiert. Im Gegenzug hätten diese dafür gesorgt, dass seine fingierten und überhöhten Rechnungen von Ford akzeptiert wurden. Der 46-jährige Ford-Mitarbeiter sei erst später zu der Gruppe gestoßen und zudem von seinen beiden Vorgesetzten in das «Betrugssystem» eingeführt worden. Daher sei auch er mit einer Bewährung davongekommen.

Staatsanwaltschaft, Angeklagte und Gericht hatten sich zu Prozessbeginn auf einen sogenannten Deal verständigt und ein Strafmaß bei Geständnissen festgelegt. Alle vier Männer gaben daraufhin den Betrug vor Gericht zu. Gegen das Urteil können sie innerhalb einer Woche in Revision gehen. (dpa) (mfz)