"Project Glass": Entwickler spricht über Googles Datenbrille

Chef-Entwickler Babak Parviz gab Einblicke, wie die Arbeit an der Datenbrille fortschreitet. Welche verschiedenen Funktionen das Gerät nun haben soll, sei immer noch nicht festgelegt. Hard- und Software müssten zudem noch "robuster" werden.

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Suchmaschinenriese Google hat weitere Einblicke in die Entwicklung seiner „Project Glass“ genannten Datenbrille gegeben. Im Interview mit dem Magazin IEEE Spectrum stand Chef-Entwickler Babak Parviz Rede und Antwort. Genaue Features der Brille sind laut Parviz nach wie vor nicht festgelegt, es werde noch viel mit verschiedenen Funktionen und neuen Ideen experimentiert. Das Gerät solle hauptsächlich den schnellen Zugriff auf Informationen erlauben und es ermöglichen, den eigenen Blick auf die Welt mit anderen zu teilen – etwa indem man Bilder schießt und auf sozialen Netzwerken platziert.

Gesteuert werden soll die Brille zum einen über ein Touchpad, zum anderen wurden laut Parviz auch Stimmkommandos ausgiebig getestet. Ebenfalls experimentierten die Google-Entwickler auch mit der Steuerung über Kopfgesten. An der Möglichkeit, damit zu telefonieren, werde ebenfalls noch gearbeitet. Der Akku der Datenbrille soll einen Tag lang halten, bevor es wieder geladen werden muss – wobei dieses Ziel Parviz zufolge noch nicht erreicht ist. Derzeit müsse vor allem die Hard- und Software noch "robuster" gestaltet werden, damit erste Modelle wie geplant Anfang des Jahres an ausgewählte Entwickler verschickt werden können. Für die Bestellung des Entwicklermusters sollen laut einer früheren Ankündigung Googles 1500 US-Dollar fällig werden.

Über konkrete Geschäftsmodelle, die speziell auf die Brille ausgerichtet sind, wollte Parviz noch nichts verraten. Pläne für Werbe-Einblendungen gebe es zumindest aktuell nicht, das Hauptinteresse liege derzeit darin, die Hardware bereitzustellen. Die Neuartigkeit dieser Plattform mache es auch noch schwierig, Apps dafür zu entwickeln. Paviz äußerte die Hoffnung, dass hier aus dem Kreise der Entwickler weitere Anwendungen entworfen werden. Die Brille soll dafür mit einer Cloud–API ausgestattet sein, die Integration neuer Programme ermöglicht. Diese API wurde laut Parviz bereits für die Entwicklung von E-Mail- und Kalenderdiensten für Google Glass genutzt.

Google hatte Prototypen der Brille erstmals bei seiner Entwicklerkonferenz im Juni vergangenen Jahres präsentiert. Die Serienproduktion stellte das Unternehmen bereits für Ende 2013 in Aussicht.

Siehe dazu auch:

  • Realitätsnähe. Brillen für erweiterte und virtuelle Realität, c't 24/12

(axk)