Umfrage: Abmahnungen gehören für Online-Händler zum Alltag

Eine Umfrage unter fast 700 deutschen Shop-Betreibern hat ergeben, dass sich viele von ihnen durch Abmahnungen permanent in ihrer Existenz bedroht sehen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 196 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Holger Bleich

Für die meisten deutschen Shop-Betreiber gehört es offenbar zum Alltag, kostenpflichtige Abmahnungen von Mitbewerbern zu erhalten. 40 Prozent von ihnen sehen sich durch das Damoklesschwert der Abmahnung gar permanent in ihrer Existenz gefährdet. Dies zumindest ergab eine systematische Umfrage (PDF-Datei) des Unternehmens Trusted Shops bei 679 Online-Händlern.

Die Studie habe ergeben, dass nur ein kleiner Teil der Marktteilnehmer für einen großen Teil der Abmahnungen verantwortlich sei. Mit 12 Prozent der Nennungen sei der häufigste Grund für die kostenpflichtigen Rechtsbelehrungen eine angeblich fehlerhafte Widerrufsbelehrung, etwa bei eBay-Auktionen. Es folgen mit 8 Prozent Markenrechtsverletzungen und mit 7 Prozent unkorrekte Preisangaben.

Bei 22 Prozent aller Fälle haben der Umfrage zufolge die abmahnenden Anwälte auf einen Teil ihrer ursprünglich verlangten Gebühren schon außergerichtlich verzichtet. Daraus zieht Trusted Shops den Schluss, dass viele Anwälte den Streitwert zu hoch ansetzen, um höhere Gebühren fordern zu können. Insgesamt sei festzustellen gewesen, dass "der Ruf des an sich legitimen Instruments der Abmahnung" durch dessen Missbrauch leide. (hob)