Microsofts Holodeck: Der ganze Raum als Projektionsfläche

Microsofts kürzlich patentierte „Immersive Display Experience" soll aus jedem Raum ein Holodeck machen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 49 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Microsoft arbeitet an einer Technik, die an das Holodeck von Raumschiff Enterprise erinnert. Bei der „Immersive Display Experience“ wird ein ganzer Raum zur Projektionsfläche, wie Technology Review in der aktuellen Ausgabe 1/2013 berichtet (am Kiosk oder direkt im Heise Shop zu bestellen).

Grundlage dafür ist das ebenfalls von Microsoft entwickelte System „HoloDesk“: ein halbdurchlässiger Spiegel reflektiert die Bilder eines oberhalb angebrachten Computerdisplays. Dadurch entsteht ein pseudo-holografischer 3D-Effekt. Mit einem ähnlichen Verfahren, nämlich mit einer Projektion auf eine hauchdünne Spezialfolie, wurde während des kalifornischen Coachella-Rockfestivals im April 2012 das bewegte Abbild des 1996 umgebrachten Rappers Tupac Shakur auf die Bühne geholt.

Microsofts HoloDesk, derzeit noch ein Prototyp, geht noch einen Schritt weiter – es erlaubt die Interaktion mit den Pseudo-Hologrammen. Tiefensensoren aus der Kinect erfassen die Hände des Nutzers, wenn sie nach den dreidimensionalen Projektionen greifen. Auf diese Weise können User beispielsweise einen virtuellen Basketball in einen Korb werfen. Dies soll die berufliche und private Zusammenarbeit von weit entfernten Personen ermöglichen, indem sie etwa gemeinsam Ball spielen oder am Entwurf eines neuen Möbelstücks feilen.

Die kürzlich patentierte Technik für die „Immersive Display Experience“, über die Microsoft noch nicht viel verrät, beruht ebenfalls auf der Bewegungserfassung durch die Kinect. Eine ausgefeilte Projektionstechnik kann, verspricht Microsoft, ein dreidimensionales Panorama mit Personen und Gegenständen darin auf das ganze Zimmer ausweiten. Eine intelligente Sensorik regelt die Anpassung des Bildes an den Raum und die Perspektive des Nutzers. Bei Computerspielen wie etwa Ego-Shootern kann sich der Nutzer in seinem realen Zimmer umdrehen und die virtuellen Gegner an der Wand hinter sich im Auge behalten. Und in der Arbeitswelt könnte diese Technik der erste Schritt zu einem virtuellen Konferenzraum bedeuten, bei denen sich die Teilnehmer als Hologramme begegnen.

Mehr in Technology Review 1/2013:

(grh)