Der Audi Q5 mit neuem 2.0 TFSI im Fahrbericht

Kräftiges Organ

"Der Q5 verkauft sich von selbst, wozu also groß überarbeiten?" – könnte man über die Modellpflege denken. Man muss schon genau hinsehen, um äußere Hinweise zu erkennen. Wichtiger sind die technischen Errungenschaften wie der neue 2.0 TFSI. Wir haben ihn ausprobiert

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Audi hat dem Q5 nach vier Jahren eine dezente Modellpflege verpasst. 25 Bilder
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Von
  • Florian Pillau
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München, 8. Januar 2013 – "Der Q5 verkauft sich von selbst, wozu also groß überarbeiten?" – könnte man über die Modellpflege des Ingolstädter SUV denken. Um äußere Hinweise zu finden, muss man schon genau hinsehen. Wichtiger sind bei dieser Überarbeitung die technischen Errungenschaften. Wir haben den Q5 mit neu entwickeltem 2.0 TFSI ausprobiert, der kräftiger und sparsamer geworden sein soll als sein Vorgänger.

Sparsamer und kräftiger

Drei Diesel- und zwei Ottomotoren stehen zur Wahl – alle verfügen über eine Direkteinspritzung, eine Aufladung und ein Start-Stopp-System. Die Motoren sollen um bis zu 15 Prozent sparsamer geworden sein, sparsamster Antrieb ist der 2.0 TDI mit 143 PS. Als Handschalter und mit Frontantrieb soll er nur noch 5,3 Liter auf 100 Kilometer im NEFZ verbrauchen. Ganz neu entwickelt wurde der Zweiliter-Turbobenziner mit 225 PS. Er löst den bisherigen 2.0 TFSI mit 211 PS ab und wird im Q5 stets mit dem Allradantrieb quattro kombiniert.

Laut und brummig, aber immer souverän

An Kraft mangelt es dem Vierzylinder keineswegs. Aus dem Stand heraus beschleunigt das rund 1,8 Tonnen schwere Auto geschmeidig und zügig. Das maximale Drehmoment von 350 Nm steht bereits ab 1500/min zur Verfügung. Nicht einmal bei gutem Willen allerdings kann der Sound zum Premium-Anspruch passen. Bereits im Leerlauf ist der Vierzylinder laut, mit ansteigenden Drehzahlen nimmt lästige Brummen noch zu. Ganz unauffällig hingegen arbeitet die 2150 Euro teure Achtgang-Automatik von Zulieferer ZF. Die Planetenrad-Wandlerautomatik schaltet samtweich und zügig zugleich. Wippen am Lenkrad erlauben bequeme Gangwechsel von Hand, wenn man es denn wünscht. Nötig ist manuelles Schalten fast nie, denn das Getriebe trifft zuverlässig die zur Fahrsituation passenden Stufen.

Präzise aber etwas zu straff

Als sonderlich genügsamer Zeitgenosse erweist sich der Q5 2.0 TFSI quattro allerdings nicht. Unter zehn Liter war das Auto selbst bei gemütlicher Fahrweise kaum zu bringen, im Schnitt benötigten wir knapp elf Liter Super. Audi gibt als Verbrauch im NEFZ 7,9 Liter an. Der Q5 lässt sich leichtgängig und präzise lenken, das Fahrwerk ist für den Alltag allerdings eine Spur zu straff. Querrillen sind deutlich zu spüren. Abgesehen davon fühlt man sich in der Q5-Kabine äußerst wohl. Das Platzangebot ist vorne wie hinten anständig, der Kofferraum (540 bis 1560 Liter) kann über eine nicht allzu hohe Kante einfach beladen werden. Die Verarbeitung liegt auf dem für Audi gewohnt hohem Niveau.

Korrigierende Lenkeingriffe

Den Innenraum zieren nun zusätzliche Chromspangen, Klavierlackflächen und einige veränderte Bedienknöpfe. Das ist aber nicht entscheidend. Was zählt sind die zahlreichen Assistenten für Sicherheit und Komfort. Ein radargestützter Tempomat hält genügend Abstand zum Vordermann und leitet bei Gefahr eine Vollbremsung ein. Der Spurwechselassistent warnt vor Fahrzeugen im toten Winkel. Und der "active lane assist" unterstützt den Fahrer gegebenenfalls mit leichten Lenkeingriffen beim Halten der Spur. Als weiteres Extra ist unter anderem ein Internetzugang mit WLAN-Hotspot, Zugriff auf Online-Dienste und Verkehrsinformationen in Echtzeit erhältlich. (fpi)