VMware beansprucht Copyright an Vert.x-Projekt

Die Community des asynchronen und ereignisgetriebenen Frameworks überdenkt die Zukunft des Projekts, nachdem VMware die Kontrolle über GitHub-Repository, Google Group, Website und Blog von Vert.x rechtlich eingefordert hatte.

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Von
  • Alexander Neumann

Im Zuge des Wechsels von Tim Fox, maßgeblicher Entwickler des Vert.x-Projekts, zum Jahresbeginn von VMware zu Red Hat hat die Virtualisierungsfirma ihren Anspruch auf das Projekt geltend gemacht. Als Fox das asynchrone Framework für Java und andere auf der Java Virtual Machine (JVM) laufende Sprachen im Mai 2012 der Öffentlichkeit präsentiert hatte, hatte er es als von VMware gefördertes Community-Projekt bezeichnet.

Ebendiese Community ist ob der Entwicklung verunsichert, denn Fox ist nun die weitere Verwaltung des Projekts durch seinen früheren Arbeitgeber untersagt worden. Die Anwälte von VMware hätten von ihm gefordert, sämtliche administrativen Rechte an dem auf GitHub gehosteten Projekt, seiner Google Group, der vertx.io-Domain und am Vert.x-Blog abzugeben. Laut Fox habe VMware einen von ihm gemachten Vorschlag abgelehnt, der ihm erlaube, mit der Vert.x-Marke und auf der Projekt-Website weiter operieren zu dürfen.

Nach Gesprächen zwischen VMware und Red Hat wurde Fox außerdem dazu verpflichtet, Rechtsstreitigkeiten durch die Übertragung des Eigentums an dem GitHub-Projekt, der Google Group, der Website und dem Blog an VMware zu vermeiden, worauf er sämtliche Besitzansprüche auf VMware übertragen habe. Fox ist verständlicherweise besorgt über die Situation und kann die resultierende Unsicherheit in der Community verstehen. Jedoch will er weiterhin der Community vorstehen, zumindest so weit es die Restriktionen zulassen.

Deswegen bittet er die Schar der Anwender und Entwickler über die zukünftige Entwicklung von Vert.x nachzudenken. Einige Mitglieder fordern auch schon, einen Fork des Projekts zu starten. Das dürfte relativ einfach vonstatten gehen, da die Technik unter der Apache-2.0-Lizenz steht. Das würde aber auch bedeuten, dass das Projekt und die Codebasis umbenannt werden müssten.

Wie das bislang verbreitetere Node.js ist vert.x ein ereignisgetriebenes Framework zur Programmierung asynchroner, skalierbarer und nebenläufiger Programme. Im Gegensatz zum JavaScript-Framework verwendet es aber die Java Virtual Machine (JVM) als Laufzeitumgebung. Dadurch ist es möglich, vert.x über spezielle Programmierschnittstellen in Java-, Ruby-, Groovy- und JavaScript-Applikationen zu verwenden.

Siehe dazu auch:

(ane)