CES

Doppelkopf-Replicator

MakerBot Industries hat auf der CES seinen neuen 3D-Drucker vorgestellt. Es ist der bereits angekündigte Replicator 2X mit zwei Druckköpfen.

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Von
  • Peter König

Zwei Druckköpfe und eine beheizte Bauplattform für die Arbeit mit ABS unterscheiden den Replicator 2X von seinem Vorgänger.

(Bild: MakerBot Industries)

Im vergangenen Jahr gelang es MakerBot Industries zur CES, mit dem ersten Replicator die Szene der 3D-Druck-Enthusiasten zu überraschen – diesmal präsentierte die Brooklyner Firma eher das, was zu erwarten war: Der neue Replicator 2X ist eine gepimpte Version des im September herausgebrachten Replicator 2, ausgestattet mit zwei Druckköpfen und beheiztem Drucktisch. Dieser soll beim Verarbeiten von ABS-Kunststoff verhindern, dass sich das Material vorzeitig abkühlt und sich dadurch das gedruckte Objekt verzieht.

[Update 09.01.2013, 8:38: Inzwischen hat MakerBot Industries ein Zeitraffervideo auf YouTube veröffentlicht, dass den Replicator 2X bei der Arbeit zeigt. Dort erkennt man, dass der Druckraum komplett geschlossen ist: Transparente Klappen decken die seitlichen Ausschnitte im Gehäuse ab, eine Haube schließt die obere Öffnung und überwölbt die Zuführungen für das Rohmaterial. Auf diese Weise wird die von der Bauplattform aufgeheizte Luft im Inneren gehalten, was das Druckergebnis bei ABS zusätzlich verbessern soll. Auf den vorab veröffentlichten Werkstattbildern des Replicator 2X fehlte diese Hülle noch.]

Der Hersteller bezeichnet seine neue Maschine explizit als "Experimental 3D Printer" und feiert in einem Blog-Post den verdoppelten Extruder als Ausstattung, die den 3D-Druck auf ein ganz neues Niveau hebe – das irritiert etwas, denn es gibt schon länger Maschinen mit mehreren Druckköpfen: den ersten Replicator von MakerBot selbst, außerdem beispielsweise den 3D Touch von Bits from Bytes, der Pate beim gestern vorgestellten CubeX von 3D Systems gestanden hat.

Der Replicator 2X kostet im Online-Shop von MakerBot 2799 US-Dollar, wozu bei der Lieferung nach Europa in der Regel noch einige Hunderter zusätzlich für Versandkosten, Zoll und Steuer kommen. Die ersten Geräte sollen ab 11. Januar zu bestellen sein und ab Mitte März ausgeliefert werden.

Parallel zur neuen Maschine hat MakerBot Industries Version 1.1.0 seiner Software MakerWare und seine 3D-Drucker-Firmware in Version 7.0 zum Download freigegeben. Letztere erwartet für Drucke von der SD-Karte Vorlagen im Dateiformat X3G, die sich aus MakerWare 1.1.0 oder ReplicatorG 40 erzeugen lassen. MakerWare soll in der neuen Version die Druckvorlagen schneller und genauer in horizontale Schichten zerlegen – der hauseigene Slicer (in der Vorversion "Miracle Grue" genannt) widmet sich aber nach wie vor lediglich der Aufbereitung für Drucke in geringer und mittlerer Qualität, für feine Stücke greift MakerWare weiterhin auf den Klassiker Skeinforge zurück. Eine Auto-Layout-Funktion soll mehrere Objekte im Bauraum automatisch günstig anordnen. Die Software läuft laut Hersteller unter Windows XP und 7, Mac OS X ab 10.6 und Ubuntu Linux ab 11.10. (pek)