CES

US-Regulierer will mehr Spektrum für WLAN freigeben

Die Federal Communications Commission will mehr Spektrum für WLAN freigeben. Es dürfte allerdings noch eine Weile dauern, bis das Spektrum tatsächlich nutzbar ist – ein Erfolg ist nicht sicher.

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Die US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) will mehr unlizenziertes Frequenzspektrum im 5-GHz-Band für WLAN freigeben, hat FCC-Chef Julius Genachowski am Mittwoch auf der CES in Las Vegas angekündigt. Bei den Konferenzteilnehmern kam das sehr gut an, leiden sie doch vor Ort unter überlastetem WLAN und gleichermaßen überforderten Mobilfunknetzen. Doch auch im Privatbereich kennen viele Nutzer verstopften Äther.

Das bislang letzte Mal erweitert wurde das in den USA für WLAN freigegebene Spektrum vor zehn Jahren. Genachowski möchte nun "bis zu" 195 MHz im 5-GHz-Band hinzufügen. Es dürfte noch eine Weile dauern, bis das Spektrum tatsächlich nutzbar ist. Denn die Änderung muss mit verschiedenen Behörden und derzeitigen Nutzern koordiniert werden, ein Erfolg ist nicht sicher. Ob auch Kanada mitziehen würde ist bislang nicht bekannt.

Kommissionsmitglied Ajit Pai stellte die Frage in den Raum, ob es parallel zur Umstellung der klassischen Telecom-Netze zu All-IP auch neue Regeln geben müsse. Verfechter der Netzneutralität sollten indes nicht auf Unterstützung der FCC hoffen. Im Gegenteil, FCC-Mitglied Jessica Rosenworcel will "Anreize für den Ausbau von Infrastruktur ausbalancieren mit den Anreizen, Apps und Dienstleistungen aufzubauen". Auch Pai sprach sich dagegen aus, Vorschriften zum Netzwerk-Management zu erlassen.

In den USA waren Breitband-Flatrates üblich. In jüngerer Zeit wollen die Netzbetreiber aber von Intensivnutzern mehr Geld verlangen oder grundsätzlich nur noch Tarife mit beschränkten Transfervolumen anbieten. Daraufhin wurde ein Verbot dieser "Data Caps" genannten Beschränkungen gefordert. "Wer mehr nutzt, soll auch mehr zahlen", lehnte Rosenworcel eine Endkundenpreisregulierung rundweg ab. "Aber die Regeln sollen nicht zu einer Behinderung des Wettbewerbs führen."

Letzteres bezieht sich auf möglicherweise diskriminierende Vertragsbedingungen auf Großhandelsebene. Manche Netzbetreiber wollen Wiederverkäufern jeden einzelnen Anschluss extra abrechnen anstatt große Datenpakete für mehrere Kunden anzubieten. Unter solchen Bedingungen können Wiederverkäufer nicht mehr in Wettbewerb treten. (vbr)