Händler müssen in Mobile Payment investieren

Noch sind EC-Karten das beliebteste mobile Zahlungsmittel. Doch die Kunden werden künftig lieber das Smartphone statt der Plastikkarte zücken. Darauf muss sich der Handel einstellen.

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Von
  • Marzena Sicking

Das Einkaufen mit dem Smartphone ist in Deutschland noch lange kein Massenphänomen. Im Gegenteil: als "bedingt massentauglich" bezeichnet es beispielsweise "Die Zeit", die über den bislang erfolglosen Versuch, solche Systeme auch in Deutschland zu etablieren, berichtet. Tatsächlich hat keiner der Anbieter es bisher geschafft, sich durchzusetzen oder den schon seit Jahren angekündigten Trend tatsächlich auszulösen.

Trotzdem werden die Stimmen lauter, die sagen, dass EC-Karten schon bald Schnee von gestern sein werden. Spätestens im Jahr 2020 zücken die Kunden zum Bezahlen nicht mehr die EC-Karte, sondern ihr Handy. Bezahlmöglichkeiten über Mobilgeräte, das sogenannte M-Payment, werde die Plastikkarten verdrängt haben. Davon sind jedenfalls fast 90 Prozent der Bankmanager überzeugt, die für die Trendstudie "Zukunft der Banken 2020" der Lünendonk GmbH in Zusammenarbeit mit Steria Mummert Consulting befragt wurden.

Noch ist die EC-Karte aber das beliebstes bargeldlose Zahlungsmittel in Deutschland. Sie wird von 28,3 Prozent der Bürger regelmäßig genutzt, weitere 7,4 Prozent nehmen lieber die Kreditkarte, so eine Untersuchung der Bundesbank.

Mobile Endgeräte werden aus Sicht der Mehrheit der Befragten in Zukunft vermehrt als Zahlungsmethode eingesetzt. Ob mobile Geldautomaten eine Zukunft haben, darüber waren sich die Befragten aber uneins.

(Bild: Lünendonk)

Spätestens 2020 soll es damit vorbei sein. Dass dann hauptsächlich mit Smartphones oder Tablets bezahlt wird, halten 50,9 Prozent der befragten Bankmanager für "sehr wahrscheinlich", weitere 36,6 Prozent für "wahrscheinlich". Nur 1,8 Prozent glauben nicht an dieses Zukunftsszenario.

2020 scheint noch relativ weit weg, aber wer den Trend im bargeldlosen Zahlungsverkehr nicht verpassen will, muss heute schon investieren, sagen die Experten von Steria Mummert Consulting. Nicht nur die Banken, sondern auch die Händler müssen sich technisch und organisatorisch allmählich auf das Thema vorbereiten. Tun sie es nicht, besteht die Gefahr, dass die Konkurrenz an ihnen vorbeizieht, weil sie ein beliebtes Zahlungsmittel mehr anbietet.

Allerdings ist die frühzeitige Umstellung nicht ganz einfach. Denn welche Methode sich für das Mobile Payment genau durchsetzen wird, ist noch offen, die Anbieter haben sich bisher noch nicht auf einen technischen Standard geeinigt. Die wenigsten Händler sind aber in der Lage, gleich mehrere der neuen Bezahlsysteme einzurichten, schließlich ist dies auch mit Kosten für sie verbunden. Eine einheitliche Lösung werde aber schon bald kommen, das sind sich die Analysten sicher. Denn die Kunden würden auch nur das Bezahlverfahren annehmen, dass von einer breiten Händlerbasis akzeptiert wird. (gs)
(masi)