Swype startet "lebendiges Wörterbuch"

Die Handy-Eingabehilfe, mit der sich schneller tippen lässt, passt sich künftig per Crowdsourcing an neue Begriffe an.

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Eigentlich haben die populäre Crowdfunding-Website Kickstarter, der Coach des US-Football-Teams Indianapolis Colts, Chuck Pagano, und der japanische Neujahrsbrauch Fukubukuro überhaupt nichts miteinander zu tun. Dennoch handelt es sich bei "Crowdfunding", "Pagano" und "Fukubukuro" um drei der populärsten neuen Begriffe, die Nutzer der Smartphone-Eingabehilfe Swype im letzten Jahr in ihr Handy tippten.

Ein neues Feature der Software, Living Language genannt, soll es Nutzern nun erlauben, an einem kollaborativen verteilten Wörterbuch mitzuarbeiten, das solche in keinem Duden stehenden Begriffe sammelt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. So kann man sie schneller und vor allem korrekt eingeben und vermeidet die üblichen Auto-Korrektur-Fehler.

Swype erlaubt es seinen Usern, Worte zu tippen, indem sie mit einem einzelnen Finger über eine virtuelle Tastatur wischen. Living Language, an dem auch die Swype-Mutterfirma Nuance Communications mitarbeitet, erlaubt es dann beispielsweise, Phrasen wie "Gangnam Style" auszuschreiben, wenn man nur "Gangnam" eingegeben hat. Über die nächsten Jahre sollen so auch an geografische Regionen angepasste Wörterbücher entstehen, die sich sogar an den Beruf des Nutzers anpassen lassen. Außerdem könnte die Technik dabei helfen, Sprachen mit wenigen Sprechern einzubinden, die die Software-Industrie sonst gerne ignoriert.

Swype erlaubt es schon jetzt seinen Nutzern, eigene Worte zu definieren, um das Werkzeug zu personalisieren. Das reicht aber nicht aus, wie Aaron Sheedy, Vizepräsident für den Bereich Eingabesysteme bei Nuance Mobile, sagt. Sprachliche Eigenheiten variierten von Person zu Person und Ort zu Ort und es sei schwierig, mit sich ständig ändernden Fach- und Slangbegriffen mitzuhalten, was durch die vielen unterschiedlichen Sprachen noch deutlich verkompliziert werde.

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(bsc)