Bushido provoziert Innenminister mit Twitter-Bild

Der Rapper Bushido verwendet für sein Twitter-Profil eine stilisierte Karte des Nahen Osten. Sie ist in den Farben der palästinensischen Flagge eingefärbt, Israel ist nicht eingezeichnet. Innenminister Hans-Peter Friedrich meint, das Bild säe Hass.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 473 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hannes A. Czerulla

Bushidos Twitter-Profilbild.

Der Rapper Bushido verwendet für sein Profil beim Mikroblogging-Dienst Twitter eine provokante Darstellung des Nahen Ostens: Das Gebiet ist in den Farben der Nationalflagge Palästinas eingefärbt, Israel ist nicht eingezeichnet. Daneben ist "Free Palestine" (Befreit Palästina) zu lesen. Nun empörte sich Innenminister Hans-Peter Friedrich über die Darstellung gegenüber Bild am Sonntag: "Dieses Kartenbild dient nicht dem Frieden, sondern sät Hass. Bushido muss dieses Bild sofort von seiner Twitter-Seite entfernen, andernfalls kann er nicht länger als Beispiel für gelungene Integration dienen.“

2012 ließ sich der Minister noch in freundschaftlicher Pose mit dem Musiker ablichten. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung äußerten sich Politiker praktisch aller Fraktionen negativ über das Verhalten. Über 280.000 Nutzer folgen Bushidos Twitter-Profil Bushido78. Der 34-Jährige mit dem bürgerlichem Namen Anis Ferchichi nahm 2011 die Auszeichnung "Bambi für Integration" des Burda-Verlags entgegen. Angeblich prüfen die Veranstalter nun den Vorfall und wollen entsprechend reagieren.

Genre-typisch provozierte Bushido in der Vergangenheit mit Song-Texten. Zwei seiner Alben sind indiziert, ein weiteres darf wegen Urheberrechtsverletzungen nicht verkauft werden. Mittlerweile versucht er sein Image als Bad Boy zu mäßigen, spricht in Interviews und Texten von Familienplanung und Hobbys. Im Gespräch mit dem Musik-Magazin www.hiphop.de verteidigte sich Bushido 2007 gegen Vorwürfe, er sei antisemitisch und diskriminiere Homosexuelle. Schwule seien nur einfach "nicht cool", genauso wie Golfspieler.

Von Bushido erfolgte bislang keine Reaktion auf die Vorwürfe. (hcz)