MariaDB: Zukunftsmusik und Ist-Zustand

Erst die Veröffentlichung der MariaDB 10.0 Alphaversion, dann die Freigabe des MariaDB Java Client 1.1.0 - bei der MySQL-Alternative tut sich einiges und die Verantwortlichen sehen Erklärungsbedarf.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Julia Schmidt

MariaDB Java Client 1.1.0 ist veröffentlicht und MariaDB 10.0 mit einer Alphaversion auf den Weg gebracht. Die Verantwortlichen hinter der MySQL-Alternative haben diese Gelegenheit genutzt, um einige erklärende Worte zum Versionssprung und zu der Zukunft des Datenbankverwaltungssystems abzugeben.

Da die aktuell stabile MariaDB-Version im Rahmen der 5.5 Series läuft, mag der Versionssprung auf 10 viele Nutzer überraschen. Rasmus Johansson (COO von Monty Program) erklärte deshalb in einem Blogpost, dass man nicht wie sonst MySQL 5.6 als Ausgangspunkt nehmen und daraus die neue Version erstellen wollte. Der Name MariaDB 5.6 wäre also irreführend, weshalb man sich für einen größeren Schnitt entschieden hätte. Gegen den MySQL-Code sprach unter anderem eine Umstrukturierung des Quelltextes dort und der Aufwand, der damit verbunden wäre, sich dieser Maßnahme anzupassen. Außerdem wurden viele Funktionen, die schon in MariaDB 5.5 enthalten waren, erst in MySQL 5.6 eingebaut. Die MariaDB-Entwickler wollen deshalb erst alle Differenzen abgleichen, um feststellen zu können, welche Implementierungen besser und deshalb wert sind, übernommen zu werden.

Eine der Aufgaben von MariaDB ist laut Johansson darin zu sehen, die Technik von MySQL zu verbessern, weshalb die fertige Version 10.0 neben zusammengeführten Varianten von InnoDB, Performance Schema und einer Neuimplementierung der Global Transaction ID voraussichtlich auch neue Funktionen wie Multi-Source Replication und Cassandra-Integration enthalten wird. Die Kompatibilität soll auch bei den Neuimplementierungen aufrechterhalten werden, allerdings sahen die Entwickler, in Rücksprache mit der Community, an manchen Stellen Verbesserungsbedarf.

Die kurz nach dieser Erklärung veröffentlichte Version 1.1.0 des MariaDB Java Client soll vor allem Fehlfunktionen, die im Zusammenhang von Metadaten aufgetreten sind, und Inkompatibilitäten mit Connector J beheben. Dazu konnten die Entwickler unter anderem einige zusätzliche DatabaseMetaData-Methoden implementieren und überdies Unterstützung für SSL, IPv6-Adressen im Konnektor und dumpQueriesOnException=true in JDBC URL ergänzen.

Mehr Informationen zum Java Client sind in den Release Notes zu finden. Er steht, wie auch die Alphaversion von MariaDB 10, im Downloadverzeichnis von MariaDB zur Verfügung. (jul)