VW eröffnet in Mexiko sein 100. Werk

VWs 100. Werk steht im mexikanischen Silao und produziert Motoren für den mittel- und nordamerikanischen Markt. Bei voller Auslastung sollen 700 Mitarbeiter rund 330.000 Motoren produzieren

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Von
  • Gernot Goppelt

Volkswagen legt beim Rennen um den Titel des weltgrößten Autobauers nach. Am Dienstag hat das 100. Werk der Wolfsburger die Arbeit aufgenommen. Es steht im mexikanischen Silao und produziert Motoren für die in der Region gebauten Modelle Passat, Jetta und Beetle. "Mit diesem neuen Werk treiben wir unsere große, ehrgeizige Nordamerika-Offensive weiter voran", sagte VW-Konzernchef Martin Winterkorn bei der Eröffnung, zu der auch Präsident Enrique Peña Nieto angereist war. Das neue Werk sei "ein starkes Symbol für einen ungebrochenen Wachstumskurs" von VW, sagte Winterkorn.

Der Konzern will bis zum Jahr 2018 zum weltgrößten Autobauer aufsteigen. Der nordamerikanische Markt von Mexiko über die USA bis nach Kanada spielt dabei eine Schlüsselrolle. Hier leben 460 Millionen Menschen. Mit 9,1 Millionen verkauften Autos weltweit lag Volkswagen im vergangenen Jahr noch knapp hinter General Motors (9,3 Millionen) und Toyota (erwartete 9,7 Millionen). In der VW-Zahl fehlen allerdings noch die Nutzfahrzeug-Töchter MAN und Scania.

In Silao werden am Ende 700 Mitarbeiter bis zu 330.000 Motoren pro Jahr fertigen, die dann in die Endmontage-Standorte ins mexikanische Puebla (Jetta, Golf Kombi, Beetle und Beetle Cabrio) sowie ins US-amerikanische Chattanooga (Passat) geliefert werden. In Nordamerika wurden bislang nur in Puebla Motoren gebaut, doch die Zahl der verkauften Autos war zuletzt stark gestiegen. Vor allem der US-Markt boomte im vergangenen Jahr. Konzernweit stiegen die Verkäufe hier um satte 34 Prozent auf den Rekordwert von 596.000. Bis zum Jahr 2018 sollen es sogar eine Million sein.

Die Fabrik in Silao hat den Konzern 550 Millionen Dollar gekostet (rund 400 Mio Euro). Das Geld kam großteils aus dem 4 Milliarden Dollar schweren Investitionsprogramm, mit dem die Wolfsburger sich in Nordamerika stärker aufgestellt haben. Bis 2015 sollen in der Region weitere 5 Milliarden Dollar investiert werden. "Silao ist für uns ein großer Schritt in Richtung Zukunft", sagte Mexiko-Chef Andreas Hinrichs. VW fertigt schon seit fast 60 Jahren am Standort Puebla. Zudem hat die Nutzfahrzeug-Tochter MAN ein Werk in Mexiko. Audi errichtet ebenfalls eine Fabrik, in der ab 2016 der Nachfolger des jetzigen Geländewagens Q5 hergestellt werden soll. (dpa) (ggo)