Experte: "Eine Umweltzone alleine löst nicht alle Probleme"

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Von
  • Martin Franz

Umweltzonen sind nach Ansicht von Stefan Jacobi, Experte beim hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG), nur ein Mittel gegen die Schadstoffbelastung in der Luft. „Eine Umweltzone alleine löst nicht alle Probleme“, sagte Jacobi der Nachrichtenagentur dpa. Entscheidend sei, den Schadstoffausstoß an der Quelle zu reduzieren. Als einer der Hauptfaktoren für die Belastung mit Feinstaub und Stickstoffdioxid gelten Abgase aus dem Verkehr. Während beim Feinstaub Verbesserungen registriert werden, sind die Stickoxidwerte nach wie vor zu hoch.

Umweltzonen sind ein Baustein zur Verbesserung der Luftqualität, so ein Experte des HLUG.

(Bild: GTÜ)

Stickstoffdioxid aus Abgasen schädigt ebenso wie Feinstaub die Atemwege. Der seit 2010 geltende Grenzwert von 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft im Jahresdurchschnitt wird nach Angaben des Umweltbundesamts in den Stadtzentren nicht eingehalten. Das werde erst gelingen, wenn die Autohersteller technische Lösungen an den Motoren umsetzten, sagte Jacobi. „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass das möglich ist.“ Derzeit liege das Niveau bei 50 bis 60 Mikrogramm Stickstoffdioxid je Kubikmeter Luft. Vorerst werde der Grenzwert nicht unterschritten – „auf absehbare Zeit ist das auch mit Umweltzonen nicht zu erreichen.“ Erst die ab 2014 geltende Euro 6-Norm für Fahrzeuge werde die Emissionen spürbar senken.

Beim Feinstaub sei ein abnehmender Trend sichtbar, sagte Jacobi. Es sei zu erwarten, dass der Grenzwert in absehbarer Zeit dauerhaft unterschritten werde. Nach den geltenden Vorschriften darf die mittlere Belastung mit Feinstaub von 50 Mikrogramm je Kubikmeter Luft an höchstens 35 Tagen im Jahr überschritten werden. Prinzipiell seien Umweltzonen ein Baustein zur Verbesserung der Luftqualität, sagte Jacobi. Sie bewirkten, dass zumindest in den Zonen inzwischen mehr Fahrzeuge mit niedrigerem Schadstoffausstoß unterwegs seien. (dpa) (mfz)