China will GPS-Alternative BeiDou per Gesetz verbreiten

Ende vergangenen Jahres ging Chinas GPS-Alternative BeiDou in den Live-Betrieb – nun folgen gesetzliche Regelungen: Die Nutzfahrzeuge in bestimmten Provinzen des Landes müssen Schritt für Schritt auf BeiDou-Navis umgerüstet werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 65 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Chinesische Verkehrsbehörden verpflichten das Transportgewerbe per Gesetz, die kürzlich eingeführte GPS-Alternative BeiDou Satellite System (BDS) zu nutzen. Diese Regelung gelte in neun Provinzen und Regionen des Landes und betreffe zunächst nur bestimmte Nutzfahrzeuge wie Busse und Lkw, berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

So sollen mit Satellitennavigation ausgestattete Busse und Gefahrguttransporter BDS-Navis erhalten, sobald der Austausch eines Gerätes nötig wird. Für Sattelschlepper und weitere schwere Lkws soll BDS Bedingung sein, um die Zulassung für das Transportgewerbe zu erhalten. Und neue Nutzfahrzeuge sollen künftig ab Werk mit BDS-fähigen Geräten ausgerüstet werden. Dem Bericht zufolge plant das chinesische Verkehrsministerium, bis Ende März 80 Prozent dieser Fahrzeugtypen in den Provinzen auf BDS umzurüsten. Personenkraftwagen sind laut Bericht zunächst ausgenommen, wobei die Behörden wohl aber vor allem Bewohnern ländlicher Regionen empfehlen, ihre Autos entsprechend auszustatten.

Das chinesische BeiDou-System wurde Ende vergangenen Jahres für die zivile Nutzung freigegeben und funktioniert derzeit noch nicht weltweit. Zumindest für China und angrenzende Gebiete des Asien-Pazifik-Raums soll damit aber schon eine zum GPS-System konkurrenzfähige Navigation möglich sein, die Positionsbestimmungen auf etwa zehn Meter erlaubt. Für einen globalen Betrieb wären mindestens 24 Satelliten nötig, zur Zeit werden bei BDS lediglich 14 genutzt.

Bis zum Jahr 2020 sollen es nach dem Willen der chinesischen Regierung 35 Satelliten werden. Zu diesem Zeitpunkt soll das System auch einen Anteil von bis zu 80 Prozent im heimischen Markt erreicht haben, der bislang noch von GPS dominiert ist. Laut Bericht von The Register will China in den nächsten zehn Jahren 40 Milliarden Yuan (derzeit rund 5 Milliarden Euro) in das System investieren. Offiziell ist BeiDou schon seit über zehn Jahren live, wurde in dieser Zeit aber nur von der Regierung und dem Militär genutzt. (axk)