Smartphone hilft bei Parkplatzsuche

In Braunschweig wird das System eines US-Herstellers getestet, das Autofahrer per App über freie Parkplätze in der Nähe informiert. Dafür wurde 76 Stellplätze mit Sensoren ausgerüstet.

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Von
  • Elke Schick

In der Innenstadt von Braunschweig wird zurzeit ein System getestet, bei dem eine Smartphone-App Autofahrern den Weg zu freien Parkplätzen weist. Dafür wurde 76 Stellplätze in zwei Straßen mit ebenerdig eingelassenen Sensoren ausgestattet, die an einen zentralen Rechner melden, ob Platz frei oder belegt ist. Autofahrer können über eine kostenlose App diese Informationen mit ihrem Smartphone abrufen und sich so die langwierige Suche nach einem Parkplatz ersparen. Den Test, der noch bis ins Frühjahr 2014 laufen soll, führt Siemens in Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen Streetline durch, das Sensoren und App entwickelt hat.

Über die Information zur Belegung eines Parkplatzes hinaus teilt die App Nutzern die verbleibende erlaubte Parkdauer mit. Auch die anfallenden Parkgebühren können, wenn Anwender das zulassen, über das Mobiltelefon gezahlt werden. Die Informationen über die Nutzung der Parkplätze werden auch an die Stadtverwaltung übermittelt. Diese kann die Daten nutzen, um ihre Parkplatzverwaltung zu optimieren. Zusätzlich verwendet auch das Deutsche Zentrum für Luft- & Raumfahrt die Angaben zum Parkverhalten im Rahmen seiner Studie zu Intelligenter Mobilität.

In den USA ist das System bereits seit 2008 in Städten wie Los Angeles und Washington im Einsatz. Dort stellen die Betreiber die Technik zur Verfügung und die Städte zahlen dafür eine Mietgebühr. Im Gegenzug nutzen die Städte das System dafür, gezielt Politessen einzusetzen, die überprüfen, ob Parkgebühren ordnungsgemäß gezahlt wurden. Die schlechte Zahlungsmoral der Autofahrer soll sich mit Einführung der Technik sehr schnell verbessert haben.

In Deutschland ist diese Form des Einsatzes rechtlich nicht möglich. Hier müsste die jeweilige Stadt die Umrüstung der Parkplätze finanzieren. Da die Kosten pro Parkplatz bei rund 400 Euro liegen, ist es fraglich, ob sich diese Investition lohnt. Die Städte würden bei einem großflächigen Einsatz in Zentren davon profitieren, dass Parkplatzsuchende den Verkehrsfluss weniger behindern. Damit sich der finanzielle Einsatz aber lohnt, müssten weitere Formen der Nutzung gefunden werden. Denkbar wären zum Beispiel "Premiumparkplätze", die gegen eine Gebühr reserviert werden könnten. (esk)