ESA: Mission zur Ablenkung eines Asteroiden braucht Ideen

Die ESA bittet um Forschungsvorschläge, für eine geplante Mission, bei der eine Sonde einen Asteroiden rammen und damit dessen Bahnverlauf ändern soll. Eine zweite Sonde soll diesen Einschlag beobachten und Erkenntnisse sammeln.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 203 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Konzeptbild der AIDA-Mission

(Bild: ESA)

Die europäische Weltraumagentur ESA bittet Wissenschaftler um Ideen zur Vorbereitung einer Mission, mit der erforscht werden soll, wie sich die Bahn eines Asteroiden ändern lassen könnte. Die Ideen sollen in das Projekt AIDA (Asteroid Impact & Deflection Assessment) einfließen, bei dem eine Raumsonde einen der Doppelasteroiden Didymos rammen soll, während eine zweite Sonde das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachtet. Dabei soll vorrangig geklärt werden, ob solch eine künstliche Bahnänderung die Erde künftig vor Asteroiden auf Kollisionskurs schützen könnte.

Die ESA arbeitet bei AIDA mit der Johns Hopkins Universität, der NASA, dem Observatorium der Côte d’Azur (OCA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen. Das Labor für Angewandte Physik der Johns Hopkins Universität (JHU/APL) wird die Sonde DART (Double Asteroid Redirection Test) entwickeln, die den Asteroiden rammen soll. Für die Beobachtung des Einschlags entwickelt die ESA parallel dazu die Sonde AIM (Asteroid Impact Monitor).

Didymos mit seinem Begleiter

(Bild: ESA)

Als Zielobjekt für die Mission wurde das Asteroidensystem Didymos ausgewählt, das im Jahr 1996 entdeckt worden ist. Es besteht aus einem Asteroiden mit 800 Metern Durchmesser, der in einer Entfernung von 1050 Metern von einem Satelliten umkreist wird, der selbst einen Durchmesser von 150 Metern hat. Im Verlauf der Mission, die 2019 beginnen soll, soll sich AIM zuerst einmal dem System nähern, bevor dann im Jahr 2022 der Einschlag von DART auf dem Kleineren der beiden Asteroiden erfolgen soll. Den soll AIM aus einer sicheren Entfernung von rund 100 Kilometern beobachten.

Ab dem 1. Februar wollen die Verantwortlichen Vorschläge entgegen nehmen, mit welchen Experimenten diese Mission vorbereitet werden kann. Mit der wollen sie dann so viel wie möglich über derartige Hochgeschwindigkeitskollisionen erfahren. Damit soll geklärt werden, ob es sich dabei um eine effektive Abwehrtechnik gegen Asteroiden auf Kollisionskurs handeln könnte. Wie wichtig das Wissen sein könnte, zeigt der prognostizierte Vorbeiflug des Asteroiden Apophis, der der Erde 2029 näher kommen wird als geostationäre Satelliten. (mho)