Vertrauen ist gut, Kontrolle ist unbequem

Fremde Apps können nicht nur ein Sicherheitsrisiko sein, sondern auch die Produktivität der Mitarbeiter negativ beeinflussen. Dennoch verzichtet die Mehrheit der Unternehmen auf entsprechende Kontrollen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

56 Prozent der Unternehmen hierzulande machen sich keine Gedanken über die firmenintern genutzten Applikationen und verfügen über keine Mobile-Device-Management-Strategie. Wie die aktuelle Vanson-Bourne-Studie, die im Auftrag von Absolute Software durchgeführt wurde, zeigt, weiß die Mehrheit nicht, ob auf ihren Rechnern nur Business-Apps zum Einsatz kommen oder auch Spiele und unerwünschte File-Sharing-Programme.

Nur 35 Prozent der befragten deutschen Firmen kümmern sich im Detail um die App-Frage. Sie haben eine Blacklist erstellt, die die Nutzung bestimmter Applikationen verbietet. Am häufigsten wird das mit der Angst vor Sicherheitslücken begründet (84 Prozent). Etwa ein Drittel befürchtet, dass die Mitarbeiter sich sonst durch Spiele-Apps von ihrer eigentlichen Tätigkeit ablenken lassen würden.

Besonders oft steht bei den befragten Unternehmen der File-Sharing-Dienst DropBox auf der Blacklist. Sein Einsatz ist in 54 Prozent der deutschen Unternehmen verboten, in Großbritannien sogar in 76 Prozent der Unternehmen. Auch das beliebte Spiel Angry Birds ist den Chefs ein Dorn im Auge. 66 Prozent der Firmen untersagen die Nutzung der App komplett, sie darf also auch in Arbeitspausen nicht zum Einsatz kommen. Auch Facebook ist zwar bei Usern sehr beliebt und so manches Unternehmen versucht, sich hier ins rechte Licht zu rücken. Doch unkontrollierte Zugriffe sind in deutschen Firmen nicht gern gesehen, bei 57 Prozent der Befragten steht die Plattform auf der Blacklist. In Großbritannien verbieten 70 Prozent die Nutzung, in Frankreich sogar 75 Prozent. Dort findet sich auch Twitter unter den fünf meistgehassten Apps, in Deutschland spielt es zumindest bei den befragten Unternehmen keine Rolle.

Unterschiede gibt es auch beim Interesse an der Entwicklung eigener Applikationen: In Deutschland programmieren nur gut ein Drittel der befragten Unternehmen In-House Apps. In Großbritannien tut das mehr als die Hälfte der Firmen und in Frankreich sogar 66 Prozent. Dabei geht es hauptsächlich um Apps zur Optimierung der internen und externen Kommunikation auf Basis von Android und Apple iOS. (gs)
(masi)