Neue Synaxon-Tochter einsnulleins: Da werden Sie geholfen!

Kurz vor Weihnachten sagte heise-resale-Kolumnist Damian Sicking voraus, dass die IT-Fachhandelskooperation Synaxon in Kürze eine reine Service-Gesellschaft an den Start bringen werde. Jetzt, ein paar Wochen später, darf sich Sicking auf die Schulter klopfen: Die neue Synaxon-Tochter einsnulleins GmbH in Hamburg macht ziemlich genau das, was er vorausgesagt hat.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Damian Sicking

Lieber Synaxon-Chef Frank Roebers,

Synaxon-Chef Frank Roebers

(Bild: Synaxon)

Zeit, mir mal wieder selbst auf die Schulter zu klopfen (macht ja sonst keiner). Denn mit meiner Prognose über den neuen Betriebstypen unter dem Dach der Synaxon-Familie, über den ich mich an dieser Stelle im Dezember vergangenen Jahres ausgelassen hatte, lag ich gar nicht so weit daneben. Damals war ja alles noch streng geheim, doch jetzt ist die Katze aus dem Sack, und diese Katze heißt einsnulleins. Dahinter verbirgt sich eine neue GmbH mit Sitz in Hamburg. Geschäftsführer dieser Gesellschaft sind Sie zusammen mit Jens Wächter, Prokurist und Leiter PC-Spezialist Fachhandel bei Synaxon.

Was macht die Firma einsnulleins oder, wie es auch heißt, "101“? Wie ich in meiner früheren Kolumne bereits vermutete, stellt sich die Firma als reiner Dienstleister auf und verzichtet auf jeglichen Handel. Also kein "Fach-Handel“, sondern ein "Fach-Service“, wenn man so will. Einsnulleins wendet sich an alle Nutzer von Computer- und Telekommunikationsequipment, die Probleme mit ihren Geräten haben, die sie reparieren oder aufrüsten wollen, die neue Software aufspielen wollen oder ein Backup durchführen, deren Rechner von Viren verseucht ist oder die Programme und Daten von ihrem alten auf ihr neues Notebook übertragen wollen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Und zwar für die ganze Gerätebandbreite, vom Desktop-PC bis zum Smartphone. Das alles zu Festpreisen von 29 bis 99 Euro.

"Digital und glücklich – Die Technik ist digital. Wir machen dich glücklich.“ So lautet das Versprechen auf der einsnulleins-Homepage. Zum Glück gehört auch, dass der Kunde sein Gerät nicht einmal in der einsnulleins-Werkstadt abgeben muss. Nach dem Motto "Wenn schon Dienstleistung, dann aber richtig“ holen die einsnulleins-Leute die Geräte bei Bedarf auch beim Kunden ab und bringen sie wieder zurück, falls sich der Auftrag nicht vor Ort erledigen läßt. Für Business-Kunden gibt es übrigens spezielle Angebote inklusive 24/7-Betreuung. Die Ansprache "Du" auf der einsnulleins-Homepage ist allerdings Geschmacksache.

Alles in allem eine tolle Sache!. Das Konzept erinnert an das stark wachsende amerikanische Unternehmen Geeksquad mit Deutschland-Ableger in Münster, welches ich in meiner früheren Kolumne kurz vorgestellt hatte.

Lieber Herr Roebers, ich denke, dass einsnulleins genau zum richtigen Zeitpunkt kommt. Denn dieser neue Betriebstyp stößt in die Lücke, welche der Trend zum Online-Kauf draußen beim Kunden hinterläßt. Immer mehr Anwender erstehen bekanntlich ihr technisches Equipment beim Internethändler; weil es häufig bequemer ist, weil es günstiger ist, weil hier die Auswahl groß ist. Die Schwäche des Etailers aber ist der After-Sales-Support: Wenn der Kunde mit seinem neuen Gerät nicht zurechtkommt, wenn er seinen E-Mail-Account einrichten oder den Tablet-PCs ins Heimnetzwerk einbinden will und dergleichen Dinge mehr, dann steht er oft genug alleine da und weiß nicht, wen er um – professionelle – Hilfe bitten kann. Früher ist er zu seinem Händler "um die Ecke“ gegangen, aber den gibt es ja heute nicht mehr oder immer seltener. In dieser Situation kommt einer wie einsnulleins natürlich wie gerufen.

Apropos "rufen“: Zuerst dachte ich, dass es sich bei dem Namen einsnulleins um die Telefonnummer der neuen Firma handelt. Ist aber nicht so. Auch nicht die Hausnummer. Einsnulleins steht einfach für "digital“, also 1 und 0. Diese Frage brachte mich aber auf eine Idee: Was wir hier in Deutschland eigentlich bräuchten, wäre eine bundesweite PC-Notruf-Nummer, wobei "PC“ stellvertretend für das gesamte ITK-Equipment steht. Also so ähnlich wie 110 für Polizei oder 112 für Feuerwehr/Notruf. Zur Not geht natürlich auch eine Nummer wie 11 88 0 ("Da werden Sie geholfen“) oder so. Muss man halt ein bisschen Reklame für machen.

Wäre das für Sie und die Synaxon nicht noch einmal ein schönes erstrebenswertes Ziel? Diese Einrichtung und Etablierung einer bundesweit einheitlichen PC-Notruf-Nummer? Voraussetzung dafür wäre natürlich, dass Sie den neuen Service auch flächendeckend anbieten könnten. Dazu bräuchten Sie ein paar tausend Service-Points vor Ort. Bei der Umsetzung dieses Konzeptes kann ich mir auch ein Franchise-Modell vorstellen, mit dem Sie ja hinreichend Erfahrung haben (PC-Spezialist). Für IT-Fachhändler mit Ladengeschäft, die sich heute fragen, was morgen nur aus ihnen werden soll, möglicherweise eine interessante Zukunftsperspektive.

Oder was meinen Sie?

Beste Grüße!

Damian Sicking

Weitere Beiträge von Damian Sicking finden Sie im Speakers Corner auf heise resale ()