Ein Haus aus dem 3D-Drucker

Der Einsatz von 3D-Druckern im Hausbau entwickelt sich von der Idee zum konkreten Projekt. Im Jahr 2014 soll das erste Haus fertig sein.

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Von
  • Elke Schick

Der Architekt Janjaap Ruijssenaars vom Architekturbüro Universe Architecture arbeitet zusammen mit dem Mathematiker Rinus Roelofs an dem Entwurf eines Hauses, dessen Bauteile mit einem 3D-Drucker erstellt werden sollen. Das Landscape House ist wie ein Möbius-Band gestaltet – Grundlage für das Design war die Idee, ein endloses Haus zu bauen. Das Gebäude wurde als Beitrag zum Europan-Architektur-Wettbewerb entworfen. Seine Fertigstellung unterliegt daher einem festen Zeitplan.

Das Landscape House zeigt, wie sich Oben in Unten verwandeln kann.

(Bild: Universe Archtecture)

Die einzelnen Bauteile des Hauses sollen Maße von jeweils 6×9 Metern haben. Der Architekt will die Teile mit dem italienischen 3D-Drucker D-Shape erstellen. Die von Enrico Dini entworfene Maschine kann aus Sand und einem anorganischen Bindemittel Strukturen schaffen, die Sandstein ähneln. Der in alle Richtungen steuerbare Druckkopf bildet dabei Schichten von 5 bis 10 mm Dicke. Nach 24 Stunden ist das Material ausgehärtet und soll eine ähnliche Festigkeit wie Marmor erreichen. Da nicht klar ist, ob die Strukturen stabil genug für das Projekt sind, hat Dini vorgeschlagen, Negativformen der Bauelemente auszudrucken und diese dann mit Zement auszugießen.

Diese Methode wird auch bei zwei weiteren Projekten angewandt, die sich mit dem Bau von Häusern durch 3D-Drucker beschäftigen. Am MIT Media Lab hat Ben Peters den Spiderbot entwickelt. Ähnlich wie auch beim D-Shape hängt hier ein Druckkopf in einem Gerüst, das einfach und schnell auf- und abzubauen ist. Im Spiderbot wird allerdings ein sich ausdehnender Bauschaum als Druckmaterial eingesetzt. Daher können hiermit ausschließlich Gussformen für Bauteile erstellt werden. Mit dem Spiderbot soll man neben Bauteilen auch Spannelemente wie Kabel oder Tau herstellen können. Damit wäre der Bau vom Brücken ebenso denkbar wie auch das Weben von Strukturen.

An einem weiteren Projekt arbeitet Neri Oxman im Media Lab. Ihre Gebäude will sie nicht mit einem einzigen großen Drucker erstellen, sondern dafür viele kleine Druck-Roboter einsetzen, angelehnt an die Struktur eines Schwarms. Ähnlich wie der Spiderbot stellen diese Gussformen für Zement-Bauteile her, die zum Teil erhalten bleiben und zusätzlich noch als Isolationsschicht dienen sollen.

(esk)